Betrugsprozess Richter in New York verbietet Trump Beleidigungen von Gerichtbeschäftigten

Ex-US-Präsident Donald Trump
Ex-US-Präsident Donald Trump darf nicht mehr so viele Menschen beleidigen
© Scott Olson / Getty Images / AFP
Donald Trump darf keine Leute mehr beleidigen, zumindest nicht, wenn sie Angestellte am Gericht in New York sind, das gegen ihn wegen Betrugs verhandelt. Das hat ein Richter nun offiziell verfügt.

Im New Yorker Betrugsprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump und dessen zwei älteste Söhne hat der Richter dem Ex-Staatschef am Dienstag verbale Angriffe auf Beschäftige des Gerichts verboten. "Persönliche Angriffe auf Mitglieder meines Gerichtspersonals sind inakzeptabel", sagte Richter Arthur Engoron am zweiten Tag des Verfahrens. Er gab eine Anordnung aus, nach der die Prozessbeteiligten sich nicht in den Onlinenetzwerken, per E-Mail oder in öffentlichen Äußerungen über die Gerichtsbeschäftigten äußern dürfen.

Engoron nannte Trump nicht persönlich – aber er verwies auf einen "abwertenden Beitrag" eines Angeklagten "in den sozialen Medien". Trump hatte zuvor auf seiner Truth-Social-Plattform ein Foto einer Beschäftigten des Richters veröffentlicht und diese als "Freundin" von Chuck Schumer, des Mehrheitsführers der Demokraten im Senat, bezeichnet. "Dieser Fall sollte sofort abgewiesen werden", schrieb der 77-Jährige dazu. Später wurde der Beitrag gelöscht.

Donald Trump teilt aus

Trump muss in dem Verfahren nicht persönlich anwesend sein. Er erschien aber am zweiten Prozesstag erneut und nutzte die Aufmerksamkeit, um Generalstaatsanwältin Letitia James, die ihn angeklagt hatte, anzugreifen. Trump nannte James "sehr korrupt" und "äußerst inkompetent".

Die Generalstaatsanwältin wirft Trump vor, über Jahre die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Vergangene Woche errang James einen wichtigen juristischen Sieg.

Richter Engoron urteilte bereits vor Prozessbeginn, dass Trump die Vermögenswerte zu hoch angab und damit "Betrug" beging. Bei dem jetzt begonnenen Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe gegen Trump und dessen Söhne Donald Trump Junior und Eric Trump ausfallen wird.

AFP
gfk