"Dieses Gefühl, dass wir einfach so weiterarbeiten, obwohl sich eine Krise nach der anderen stapelt, ist nicht positiv", sagt Sara Weber in der 456. Folge "heute wichtig". Viele in ihrem Umfeld teilten das Gefühl, dass die Arbeitswelt so nicht mehr gut funktioniert.
Die Arbeitswelt hat sich verändert: Schlechtere Bedingungen, weniger Gehalt
"Die Recherchen haben gezeigt, dass viele Menschen sehr gestresst sind und Arbeit als einen der Hauptgründe dafür nennen." Das liege auch daran, dass sich Arbeit verändert hat. Durch die Pandemie und mobiles Arbeiten, die ständige Abrufbarkeit "ist die Arbeit irgendwie immer dabei in unserem Leben". Die Arbeitsbedingungen hätten sich zum Beispiel durch Personalmangel verschlechtert. "Und gleichzeitig sind aber die Gehälter nicht gestiegen", sagt die Journalistin im Podcast. Und auch das Versprechen, dass man sich einen Lebensabend im Wohlstand erarbeite, sei heute nicht mehr zu erfüllen.
Die Arbeitswelt muss sich verändern, glaubt Sara Weber. Man müsse sich nicht nur die Frage stellen "wie können ein paar wenige Leute besser arbeiten, sondern alle". Der Zeitfaktor ist dabei essenziell. Denn würden wir weniger arbeiten, bliebe auch mehr Zeit für unbezahlte Care-Arbeit – die aktuell meist von Frauen geleistet wird. Und auch für das Klima spielt die Art, wie wir arbeiten, eine Rolle, sagt Sara Weber im Podcast.
Arbeit und Klima: Weniger arbeiten für weniger Emissionen
"Die Arbeitswelt ist die Wirtschaft – und die ist für viele Emissionen verantwortlich", sagt die Autorin. Und wenn wir weniger arbeiten würden, zum Beispiel 35 statt 40 Stunden pro Woche, könnte das bereits einen positiven Einfluss auf das Klima haben. "Wenn die Leute mehr Zeit haben, treffen sie klimafreundlichere Entscheidungen." Dass weniger arbeiten gleich weniger Produktivität bedeutet, glaubt Sara Weber nicht. "Viele Studien zeigen, dass das geht, dass die Konzentration sogar steigt, wenn man weniger arbeitet."
Leben, wohnen, arbeiten: Diese 10 Städte entwickeln sich besonders gut

Das "Dynamikranking" ist Teil des Städterankings von Wirtschaftswoche, IW Consult und Immoscout24. Es zeigt, welche Städte sich speziell in den letzten fünf Jahren positiv entwickelt haben (und nicht, welche sowieso schon auf hohem Niveau sind). Dortmund punktet darin trotz hoher Arbeitslosigkeit mit verbesserter Lebensqualität und einem Rückgang an Straftaten. Es bleibt weiterer Aufholbedarf: Im "Niveauranking" liegt Dortmund nur auf Platz 54 von 71 Städten.
Am Ende bedeute "die Arbeitswelt, dieses schwammige Wort" Wandel. Und diesen Wandel gestalte jeder mit. "Und deshalb haben wir auch die Möglichkeit zu sagen: Nein, das funktioniert nicht, wir müssen es anders machen."
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