stern-Umfrage Mindestlohn von 14 Euro? 70 Prozent der Deutschen sind dafür

Mindestens 14 Euro Lohn je Stunde - das fordern die Gewerkschaften. Bisher beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12 Euro. Die Mindestlohnkommission hat eine Erhöhung in zwei Stufen auf 12,82 Euro vorgeschlagen
Mindestens 14 Euro Lohn je Stunde - das fordern die Gewerkschaften. Bisher beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12 Euro. Die Mindestlohnkommission hat eine Erhöhung in zwei Stufen auf 12,82 Euro vorgeschlagen
© Lobeca/RalfHomburg / Imago Images
In Berlin wird über den Mindestlohn gestritten. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung auf 14 Euro - und treffen damit auf eine riesige Zustimmung in der Bevölkerung. Als Wahlkampfschlager für die SPD taugt das Thema aber wohl trotzdem nicht.

Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 12 auf 14 Euro wird von einer sehr großen Mehrheit der Deutschen befürwortet. Das ergab eine Forsa-Frage für das Magazin stern. Im Juni hatte die Mindestlohnkommission vorgeschlagen, den Mindestlohn Anfang 2024 auf 12,41 Euro und Anfang 2025 auf 12,82 Euro zu steigern. Die Gewerkschaftsvertreter hatten dagegen gestimmt und fordern eine Erhöhung auf 14 Euro, unterstützt unter anderem von der SPD.  69 Prozent der Deutschen unterstützen die Erhöhung auf 14 Euro, 28 Prozent halten 12,82 Euro für angemessen, 3 Prozent haben keine Meinung.

Über alle politischen Lager trifft eine stärkere Erhöhung des Mindestlohns auf breite Zustimmung. So befürworten das 76 Prozent der Grünen-Wähler, 74 Prozent der SPD-Wähler und 56 Prozent der Unions-Wähler, aber auch 66 Prozent der AfD-Anhänger. Lediglich bei den Wählern der FDP gibt es ein Patt: Je 49 Prozent sprechen sich für 14 und 12,82 Euro aus.

Mindestlohn betrifft nur eine Minderheit

Ob der Mindestlohn ein großer Wahlkampfschlager werden kann, bezweifelt allerdings Forsa-Chef Manfred Güllner: Die Einführung und Erhöhung des Mindestlohns sei stets von einer Mehrheit der Deutschen für richtig gehalten worden. "Doch wirklich wichtig war das nur für eine Minderheit, nicht jedoch für die große Mehrheit der in normalen Arbeitsverhältnissen beschäftigten Erwerbstätigen", analysiert Güllner. Das dürfte auch ein Grund dafür gewesen sein, dass sich die Sympathiewerte der SPD weder nach der Einführung des Mindestlohns, noch nach den Erhöhungen verbessert hätten.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 13. und 14. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 1008 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte

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