Das Massaker der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 war ein Brandbeschleuniger für den Nahostkonflikt. Die Terrororganisation tötete 1200 Israelis auf bestialische Weise und verschleppte 251 von ihnen. Viele Geiseln wurden nach Verhandlungen frei gelassen, andere starben in der Gefangenschaft, nur noch wenige sollen am Leben sein.
Etliche tausend Tote in Nahost-Konfliktgebiet
Israel führt seither Krieg im Gazastreifen und bombardierte Ziele im Libanon, im Iran und sogar in der katarischen Hauptstadt Doha. Laut Angaben der Hamas starben bislang knapp 65.000 Menschen in Gaza, die humanitäre Situation ist durch die Zerstörungen katastrophal, Die UN sprachen zwischenzeitlich von einer Hungerkrise. Währenddessen haben antisemitische Vorfälle weltweit zugenommen. Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen im stern-Newsblog.
Der Friedensplan von Trump sieht vor, dass Hamas-Mitgliedern eine Amnestie gewährt wird, wenn sie sich zum Frieden verpflichten.
Israels Ultrarechte ist gegen Friedensplan
Donald Trump hat mal wieder Großes vor. Am Montag will er Medienberichten zufolge dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Treffen im Weißen Haus einen 21-Punkte-Plan zur Beendigung des Gazakrieges vorstellen.
Doch schon jetzt regt sich Widerstand gegen den Plan, der in Umrissen an die Öffentlichkeit durchgesickert ist. Die israelischen Ultrarechten in der Regierung Netanjahus sind offenbar gegen den Plan, und auch Netanjahu dürften einige Punkte nicht schmecken. Denn das, was bis jetzt bekannt ist, bedeutet eine Abkehr von Trumps ursprünglichen Plänen, die Palästinenser umzusiedeln. Vom Ziel, die Hamas militärisch zu besiegen und auszulöschen, ist ebenfalls nicht mehr die Rede.
Laut Medienberichten sieht der 21-Punkte-Plan nach Geiselfreilassung und Rückzug der israelischen Armee den Wiederaufbau des Gazastreifens unter einer neutralen Verwaltungsbehörde vor. Das Entscheidende: Zum ersten Mal wird die Möglichkeit eines Palästinenserstaates erwähnt, der am Ende der Entwicklung stehen soll. Es ist an mehreren Stellen von einer "friedlichen Koexistenz" die Rede. Das ist neu und für Trumpsche Verhältnisse geradezu sensationell. Über den Status des Westjordanlandes wird nichts gesagt. Aber auch in diesem Punkt sind neue Töne aus dem Weißen Haus zu hören: Trump hat Plänen für eine Annexion eine klare Absage erteilt.
Hamas hat offenbar zwei Geiseln "verloren"
Die Hamas im Gazastreifen hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu den beiden israelischen Geiseln Matan Angrest und Omri Miran verloren. Dies sei während israelischer Militäraktionen in zwei Stadtteilen von Gaza-Stadt geschehen, teilt die Al-Kassam-Brigade mit. Die Gruppe fordert Israel auf, die Lufteinsätze in dem Gebiet ab 18.00 Uhr für 24 Stunden einzustellen, um die Geiseln aus der Gefahrenzone zu bringen.
Zu den Unterzeichnern zählen die Schauspieler Liev Schreiber und Jennifer Jason Leigh sowie der Chef von Fox Entertainment Global, Fernando Szew. Ein Boykott israelischer Kultur könnte "Stimmen treffen, die gerade versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden", heißt es darin. Er wäre "eine Art kollektiver Strafe" und "ineffizient".
Unicef bestätigt den Vorfall, spricht aber lediglich von "bewaffneten Personen", ohne deren Identität näher zu beschreiben. Diese hätten die Fahrer mit vorgehaltener Waffe sowie die Nahrung in ihre Gewalt gebracht. Die Hilfsgüter hätten sie "umgeleitet", die Fahrer schließlich freigelassen und die Lastwagen herausgegeben.
Israelische Armee kündigt Einsatz "beispielloser Gewalt" in der Stadt Gaza an
Zugleich gibt sie die Sperrung des 48 Stunden zuvor vorübergehend geöffneten Fluchtkorridors Salah al-Din bekannt. Damit führt die einzige Fluchtroute in den Süden durch die Al-Raschid-Straße, erklärt Militärsprecher Avichay Adraee.
Sprengfalle tötet vier israelische Soldaten in Rafah
Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist größtenteils zerstört. Laut Angaben der israelischen Armee seien die meisten Hamas-Kämpfer und ihre Terror-Infrastruktur ausgeschaltet worden. Allerdings gebe es vor Ort noch "einige Dutzend Kämpfer". Im Vorfeld der tödlichen Attacke sei es zu drei Gefechten mit israelischen Soldaten gekommen.
Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet über die Schließung und meldete, dass Busse mit Reisenden aus dem nahegelegenen palästinensischen Ort Jericho hätten umkehren müssen. Viele Palästinenser aus dem Westjordanland nutzen den Übergang auch, um von Jordanien aus weiter in andere Länder zu reisen.
EU-Kommission schlägt weitreichende Israel-Sanktionen vor
Ziel des Vorstoßes ist es, Israel zu einem Kurswechsel bei seinem Vorgehen im Gazastreifen zu bewegen. Aus Sicht der Kommission verstößt das Land mit seiner Militäroffensive und der daraus resultierenden humanitären Katastrophe gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht.
Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärt: "Die entsetzlichen Dinge, die sich täglich im Gazastreifen abspielen, müssen aufhören." Es brauche eine sofortige Waffenruhe, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
„Die entsetzlichen Dinge, die sich täglich im Gazastreifen abspielen, müssen aufhören“EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
UN-Menschenrechtskommissar fordert Stopp von Gaza-Offensive
„Stoppt das Gemetzel“UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk