Gas-Lobbyist und Putin-Vertrauter Nach Putins Ukraine-Invasion: Altkanzler Schröder fordert Ende des Krieges

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD)
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) äußert sich zu Russlands Krieg in der Ukraine (Archivbild)
© Kay Nietfeld / DPA
Er gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin und lobbyiert für russische Energiekonzerne. Jetzt fordert Altkanzler Gerhard Schröder ein Ende des Krieges in der Ukraine.

Altkanzler Gerhard Schröder fordert die russische Regierung auf, ihren Krieg in der Ukraine "schnellstmöglich" zu beenden. "Auch Sicherheitsinteressen Russlands rechtfertigen nicht den Einsatz militärischer Mittel", erklärt der Lobbyist in einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk "LinkedIn".

Schröder schreibt, es habe in den vergangenen Jahren "Fehler und Versäumnisse im Verhältnis zwischen dem Westen und Russland" gegeben, auf "beiden Seiten". Konkret wurde der SPD-Politiker in seinem Statement nicht.

Gerhard Schröder fordert im Ukraine-Krieg Dialog

Der 77-Jährige fordert in seinem Beitrag, "die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Europa und Russland bestehen, nicht gänzlich zu kappen". Dies sei die Basis für einen Dialog zwischen Russland und dem Westen über Frieden in Europa.

Gerhard Schröder wurde nach seiner Zeit als Bundeskanzler (1998 bis 2005) als Lobbyist für die russische Energiebranche tätig. Er ist unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen Gaskonzerns "Rosneft" und des Ostsee-Pipeline-Betreibers "Nord Stream". Zuletzt wurde er für den Aufsichtsrat des "Gazprom"-Konzerns nominiert. Mit ihren Gewinnen finanzieren die Staatsunternehmen indirekt einen Teil der russischen Kriegsmaschinerie.

Der Altkanzler gilt darüber hinaus als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin und als Unterstützer von dessen bisheriger Politik. Vor dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Armee in das Nachbarland hatte er zuletzt unter anderem Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen als "Säbelrasseln" kritisiert. Weite Teile seiner Partei, auch Bundeskanzler Olaf Scholz, hatten sich daraufhin von ihrem früheren Vorsitzenden distanziert.