Umfrage Deutsche fürchten eine Eskalation in Israel mehr als in der Ukraine

Zwei mit Palästinenser-Tüchern vermummte Männer posieren vor einer Menschenmenge mit ihren Gewehren
Palästinensische Kämpfer zeigen bei einer Beerdigung ihre Waffen
© Zain Jaafar / AFP
Weder in der Ukraine noch im Nahen Osten ist Frieden in Sicht. Aber welcher bewaffnete Konflikt bereitet den Deutschen mehr Sorgen? Eine Umfrage liefert nun ein Stimmungsbild.

Die Mehrheit der Deutschen fürchtet eher eine Eskalation des Nahost-Konflikts als die des Ukraine-Krieges. Das hat eine Online-Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsunternehmens Civey im Auftrag des stern ergeben.

Demnach sorgen sich 59 Prozent der Befragten vor einer Eskalation des Nahost-Konfliktes, während nur 22 Prozent eine weitere Eskalation des Ukraine-Krieges fürchten. 13 Prozent antworten "weder noch", 6 Prozent wissen es nicht. Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen ist die Angst vor einer Ausweitung des Nahost-Konfliktes bei den 30- bis 39-Jährigen mit 66 Prozent am größten. Jeweils zu 58 Prozent fürchten die 18- bis 29-Jährigen sowie die über 65-Jährigen eine solche Entwicklung, mit jeweils 57 Prozent liegen die Befragten zwischen 40 und 49 Jahren sowie die 50- bis 64-Jährigen nur knapp dahinter.

Angst in Ost und West unterschiedlich groß

Deutlicher ist der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: Im Osten fürchten 63 Prozent der Befragten eine Eskalation des Nahost-Konfliktes, im Westen 57 Prozent. Vor der Ausweitung des Krieges in der Ukraine fürchten sich 18 Prozent im Osten Deutschlands, aber 24 Prozent im Westen.

Nach Parteienpräferenz fürchten sich die Anhänger der AfD am meisten vor einer Eskalation des Nahost-Konfliktes (69 Prozent), gefolgt von denen der Linken (59), CDU/CSU und FDP (jeweils 57), SPD (54) und Grüne (53 Prozent). 

Civey hat für den stern vom 19.10. bis 20.10.2023 online rund 5000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Bei den Altersgruppen liegt der statistische Fehler bei 7,8 Prozentpunkten, bei Ost/West bei 4,0 Prozentpunkten und bei den Parteien bei 9,0 Prozentpunkten. 

tkr