Pünktlich zum Fest Streikwelle droht: Wie die Deutsche Bahn Weihnachten retten will – und wie Sie alternativ ans Ziel kommen

Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr erneut die Pünktlichkeitsziele verpasst
Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr erneut die Pünktlichkeitsziele verpasst
© Christian Charisius / DPA
Der Tarifstreik der Deutschen Bahn geht in die heiße Phase. Der Konzern bereitet sich nun auf Streiks vor, die auch auf die Weihnachtsfeiertage fallen könnten. Was das bedeutet – und wie Sie trotzdem pünktlich zum Fest kommen.

Für die Deutsche Bahn dürfte dieses Weihnachtsfest nicht ganz so froh werden. Jedenfalls dann, wenn die Lokführer-Gewerkschaft GDL ihre Drohungen wahr macht und über die Feiertage in den Streik tritt. Dann nämlich steht der Konzern vor einem echten Mobilitätsengpass – und zahlreiche Menschen in Weihnachtsstimmung an leeren Bahngleisen. Um dieses Szenario zu vermeiden, arbeitet die Deutsche Bahn deshalb bereits jetzt an Lösungen. 

"Wie auch bei früheren Streiks der GDL hat die DB einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten erarbeitet", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn dazu. Im Fernverkehr seien es dann weniger als 20 Prozent des Regelangebots. Zuvor hat die "Bild am Sonntag" berichtet. GDL-Chef Claus Weselsky hatte vor den am vergangenen Donnerstag begonnenen Tarifverhandlungen mit Streiks gedroht und Arbeitskämpfe über die Weihnachtstage nicht ausgeschlossen.

Der Notfallplan der Deutschen Bahn für Weihnachten

Bei einem Streik will die Deutsche Bahn möglichst lange Züge mit mehr Sitzplätzen einsetzen. Das sei zum Beispiel ein 376 Meter langer XXL-ICE mit 918 Sitzplätzen. Damit solle auf besonders stark nachgefragten Verbindungen gefahren werden, etwa von Hamburg über Köln, Frankfurt und Stuttgart nach München.

Einige grenzüberschreitende Verbindungen sollen den Angaben zufolge durch den Einsatz ausländischer Triebfahrzeugführer verkehren. Der Einsatz von Bussen werde nicht möglich sein, da es weder ausreichend Busse noch Fahrpersonal gebe, um im Falle eines Streiks spontan und flächendeckend Zugkapazitäten ersetzen zu können.

Verkehrsminister Wissing fordert Frieden zu Weihnachten

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat unterdessen vor Streiks in der Weihnachtszeit gewarnt. "Weihnachten gilt als die Zeit des Friedens – darüber sollten sich alle Tarifparteien Gedanken machen", sagte der Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gerade über die Weihnachtstage wollten die Menschen Verwandte und Freunde besuchen. Daher könne er nur "an alle Tarifparteien appellieren, sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst zu sein und mögliche Maßnahmen so zu gestalten, dass Menschen nicht darunter leiden müssen". Die Tarifgespräche zwischen der bundeseigenen Deutschen Bahn und der GdL sollen kommende Woche fortgesetzt werden.

Aber was, wenn die Verhandlungen erfolglos bleiben und die Gewerkschaft ihre Drohungen am Ende wirklich wahr macht? Dann wird es an Deutschlands Bahnhöfen vermutlich nicht ganz so besinnlich werden an den Feiertagen. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, lohnt es sich, die Deutsche Bahn-App herunterzuladen oder regelmäßig die Webseite zu checken. Dort werden Ausfälle und Verspätungen (fast) in Echtzeit angegeben. 

Alternativen zur Deutschen Bahn an Weihnachten

Sollte der Zug tatsächlich nicht fahren, gibt es mehrere Alternativen, auf die man zurückgreifen kann. Wer noch nicht gebucht hat, der kann etwa andere Anbieter wählen oder sich vorsichtshalber einen Tag Puffer einplanen, um pünktlich zum Festessen vorm Weihnachtsbaum zu sitzen. Dafür eignen sich andere Zuganbieter, aber auch Fernbusse oder Mitfahrgelegenheiten. 

Wer bereits einen Zug der Deutschen Bahn an Weihnachten gebucht hat, kann im Falle eines Ausfalles oder einer Verspätung ab 60 Minuten sein Geld zurückfordern und eine alternative Beförderung zum Ziel beantragen oder jeden beliebigen Zug nehmen, der einen ans Ziel führt. Sollte es keine öffentlichen Möglichkeiten dafür geben, kann man in Ausnahmefällen auch auf ein Taxi zurückgreifen. Wie genau das funktioniert und welche Rechte Bahngäste außerdem haben, haben wir hier ausführlich aufgeschrieben. 

lz mit dpa

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