"Crash Landing on You" Nach Netflix-Serie: Fans strömen in Schweizer Dorf – Einheimische greifen durch

Iseltwald wird nach Netflix-Serie überrannt
Wie in der Netflix-Serie "Crash Landing on You": Asiatische Touristinnen machen vor der malerischen Kulisse in Iseltwald Fotos
© Pius Koller / Imago Images
Die Netflix-Serie "Crash Landing on You" stellt das Schweizer Dorf Iseltwald vor Probleme: Eine bekannte Szene wurde dort gedreht, Fans pilgern in den Ort. Dort versucht man der Lage jetzt Herr zu werden.

Die Serie "Crash Landing on You", in Deutschland bei Netflix zu sehen, dürfte nur wenigen europäischen Zuschauern etwas sagen. In Südkorea hingegen erfreute sich die heimische Produktion aus dem Jahr 2019 großer Beliebtheit, die Serie bekam mehrere Auszeichnungen verliehen. Es geht darin um die Geschichte einer südkoreanischen Erbin, die beim Gleitschirmfliegen versehentlich die Grenze zu Nordkorea überquert und sich im Norden in einen Offizier verliebt.

Eine auf den ersten Blick eher kleine Rolle spielt ein Steg an einem See, auf dem der Offizier ein Klavierstück in Gedenken an seinen verstorbenen Bruder spielt. Eine Szene, die viele Zuschauer:innen berührte – offenbar nicht nur wegen ihres Inhalts, sondern auch durch die malerische Umgebung. Und so strömen südkoreanische Fans der Serie zu dem Steg, wo die Sequenz gedreht wurde. Nämlich in die Schweiz.

Netflix-Serie "Crash Landing on You" wurde in der Schweiz gedreht

Drehort war nämlich das kleine eidgenössische Dorf Iseltwald im Kanton Bern. Dort leben nur etwa 400 Menschen. Durch den Steg am Brienzersee, eingerahmt von der Berglandschaft, ist Iseltwald aber unversehens zu einer Art Wallfahrtsort für Serien-Fans geworden. Wie Schweizer Medien berichten, strömen seit Monaten südkoreanische Touristen in das Dorf, um die Kulisse zu bestaunen und dort Selfies zu machen.

Ein wenig stolz sind die Bewohner zwar durchaus darauf, dass ihr Dorf es unverhofft zu solcher Bekanntheit in einem solch fernen Land gebracht hat. Doch der Andrang stellt den Ort auch vor eine Zerreißprobe. "Im Dorfladen kaufen sie kaum ein, hinterlassen aber am Ufer viel Abfall", beschwerte sich eine Bewohnerin im vergangenen Jahr im SRF. Viel haben die Einheimischen also nicht von den zahlreichen Besuchern – außer Ärger und Stress.

Deshalb greift Iseltwald durch: Der Zugang zum Steg wird durch ein Drehkreuz blockiert, wer an den Drehort möchte, muss zahlen. Fünf Franken werden für das Selfie fällig, umgerechnet fünf Euro, berichtet die Schweizer Zeitung "Blick". Auch die Benutzung der Toilette kostet einen Franken. 400.000 Touristen jährlich kamen zuletzt nach Iseltwald – die Zahl könnte sich durch die Maßnahmen künftig möglicherweise reduzieren. Und wenn nicht, verdient das Dorf zumindest daran.

Quellen:  SRF / "Blick"

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