Notfall über dem Ostchinesischen Meer Boeing 777 verliert Triebwerksteile in 4000 Metern Höhe

Momente des Schreckens für 189 Menschen an Bord eines Großraumflugzeuges: Auf einem Flug nach Tokio machen sich kurz nach dem Start mehrere Teile des linken Motors selbstständig. Sauerstoffmasken fallen von den Kabinendecke.

Es sollte ein zweistündiger Inlandsflug werden: von Naha, der Hauptstadt der japanischen Insel Okinawa, zum Flughafen Haneda in Tokio. Doch der Flug von Japan Airlines mit dem Kürzel JL904 kam am Freitag nicht weit.

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Noch während des Steigfluges der schwach besetzten Boeing 777-200 vernahmen Crew und Passagiere einen lauten Knall. Der ganze Flugzeugrumpf fing heftig an zu vibrieren. Auf der linken Seite des zweistrahligen Großraumflugzeug hatten sich große Teile der Verkleidung von dem an der Tragfläche befestigten Triebwerk gelöst.

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Die Piloten stoppen daraufhin in Steigflug und entschlossen sich, zum Ausgangsflughafen zurückzukehren. Über dem Ostchinesischen Meer flogen sie ein 180-Grad-Kurve und landeten nach einer Flugzeit von insgesamt 35 Minuten wieder sich auf der Piste des Naha Airport.

Keiner der Insassen wurde verletzt

Die 178 Fluggäste und elf Crew-Mitglieder kamen mit den Schrecken davon. Jedoch zeigen auf Twitter hochgeladene Fotos, dass nach dem Zwischenfall die Sauerstoffmasken ausgelöst wurden. Ein anderes Motiv dokumentiert einen hochstehenden Rest der Triebwerksumhüllung, der über den Flügelfläche ragt.

Erst am Boden wurde das ganze Ausmaß an der 23 Jahren alten Boeing 777 sichtbar. Am Triebwerk 1 wurde nicht nur die Abdeckung abgerissen, sondern im Inneren fehlen auch Verdichterschaufeln.

"Das japanische Verkehrsministerium stufte das Ereignis als einen schwerwiegenden Vorfall", berichtet der "Aviation Herald". Japans Transport and Safety Board hat Ermittler nach Okinawa geschickt, die den Zwischenfall untersuchen sollen. Nach Angaben der Behörden sei einer der Treibwerksschaufeln auch an der Wurzel beschädigt worden. Die genaue Überprüfung wird mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Zum Glück hat sich bei dem "engine failure" kein Metallteil gelöst, das durch den Rumpf in das Kabineninnere schlagen kann, wie es bei anderen Fehlfunktionen von Motoren durchaus vorkommt.

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tib

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