"Sie boten uns 40 Pfund als Entschädigung. Das ist eine Beleidigung sondergleichen", sagt Aida Behroozi im Interview mit der "Daily Mail". Noch immer kocht die 62-Jährige vor Wut. Und in gewisser Weise kann man ihren Ärger auch nachvollziehen.
Der Grund für ihre Aufregung rankt sich um ihre 87-jährige Mutter Kocharik Tsamouzian. Diese lebt in Los Angeles und kommt trotz ihres fortgeschrittenen Alters jedes Jahr an den Weihnachtstagen nach London. 13 Stunden Flug-Strapazen nimmt sie dafür auf sich.
Normalerweise steckt die betagte Frau das ganz gut weg. "Doch als sie ankam, war sie vollkommen verzweifelt und schlecht gelaunt. Den Grund dafür wollte sie mir erst sagen, als wir zu Hause ankamen", erzählt Behroozi.
87-Jährige macht sich in die Hose
Dann erzählt die alte Dame, was ihr passiert war. Sie hatte sich während des Fluges eingenässt und das nicht etwa, weil sie inkontinent sei, sondern weil die 87-Jährige nicht zur Toilette gehen durfte. Nach dem Boarding stand ihr Flieger mehr als 90 Minuten auf dem Rollfeld.
Tsamouzian musste aber dringend. Sie versuchte, auf die Toilette zu gehen, doch eine Stewardess blockierte ihr den Weg und ließ sie nicht durch. Die 87-Jährige redete auf die Stewardess ein: "Ich bin eine alte Frau, bitte lassen Sie mich durch." Es half nichts. Die Flugbegleiterin ließ sie nicht weiter. Sie dürfe sie aus Gründen der Sicherheit nicht durchlassen.
Schließlich hatte Tsamouzian keine Wahl: Sie machte sich in die Hose. Zu diesem Zeitpunkt stand das Flugzeug noch immer auf dem Rollfeld – nur hatte sie keine Sachen zum Wechseln dabei und musste somit 13 Stunden in ihren nassen Sachen ausharren.
British Airways bezieht Stellung
Fast vier Monate sind seit dem Vorfall vergangen. Und noch immer hat sich British Airways nicht wirklich entschuldigt. Als Tsamouzians Tochter Aida Behroozi eine Mail an die britische Fluggesellschaft schrieb, boten sie ihr eben jene 40 Pfund an, mit denen die Sache vom Tisch sei. "Ich würde nicht einmal 4000 Pfund für meine Mutter annehmen. Ich will einfach nur eine Entschuldigung", sagt Behroozi.
Als "Daily Mail" nachhakte, äußerte sich nun der Pressesprecher des Unternehmens: "Das muss ein sehr beunruhigendes Erlebnis für die Dame gewesen sein. Aber die Sicherheitsvorschriften der Zivilluftfahrtbehörden legen nun einmal fest, dass man, nachdem sich das Flugzeug begonnen hat, sich zu bewegen, auf seinem Platz so lange sitzen bleiben muss, bis das Gurtsignal erloschen ist."
Eine freundliche Entschuldigung hört sich anders an ...
