Eigentlich sollte der Flug ET 343 der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines, der in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gestartet war, am Flughafen in Addis Abeba landen. Doch auch als sich das Flugzeug der äthiopischen Hauptstadt schon näherte, machte es keine Anstalten, in den Landeanflug zu gehen. Stattdessen blieb die Maschine weiterhin auf einer Höhe von rund 12.000 Metern.
Der Grund dafür ist beängstigend: Beide Piloten seien auf dem fast zweistündigen Flug im Cockpit eingeschlafen, berichtet das Fachportal "The Aviation Herald". Bei der Flugsicherung sorgte das für Verwirrung und Sorge. Laut des Berichts versuchten Fluglotsen mehrfach, die Piloten per Funk zu kontaktieren. Das gelang ihnen jedoch nicht. So schwebte das Flugzeug einfach über den Flughafen in Addis Abeba hinweg und verpasste die vorgesehene Landung.
Piloten halten während des Ethiopian Airlines-Flugs ein Nickerchen
Die beiden Piloten wachten erst aus ihrem Schlummer auf, als sich der Autopilot nach dem Überflug des Flughafens abschaltete und ein Alarmsignal im Cockpit ertönte. Die Crew leitete den Sinkflug der Boeing 737 ein, in der 154 Passagiere Platz haben. Mit 25 Minuten Verspätung landete die Maschine doch noch sicher in Addis Abeba.
Die Airline kündigte an, den Vorfall genauer zu untersuchen. "Wir werden die angemessenen Schlüsse aus dem Ergebnis unserer Untersuchung ziehen", erklärte Ethiopian Airlines, Afrikas größte Fluggesellschaft. "Die Sicherheit war, ist und wird immer unsere höchste Priorität sein." Die Piloten wurden nach dem Zwischenfall zunächst beurlaubt.
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Der Risikoindex für den indischen Billigflieger wird vom Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre mit 87,97 Prozent von möglichen 100 Prozent angeben.
Müdigkeit bei Piloten "eine der grössten Bedrohungen für die Sicherheit"
Der Luftfahrtanalyst Alex Macheras nannte den Vorfall auf Twitter "äußerst besorgniserregend". Müdigkeit bei Piloten sei "nach wie vor eine der grössten Bedrohungen für die Sicherheit im Luftverkehr". Eine ähnliche Situation hatte es im Mai auf einem Flug der italienischen Airline ITA Airways gegeben. Damals konnte der Kapitän auf dem Flug von New York nach Rom zehn Minuten lang über Südfrankreich nicht per Funk erreicht werden, das französische Militär hatte bereits zwei Kampfjets losgeschickt. Der Pilot wurde gefeuert, er bestritt allerdings, während des Fluges eingeschlafen zu sein.
Quellen: "Aviation Herald" / Alex Macheras auf Twitter

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