Kein Unwetter zwang die Maschine der Ethiopian Airlines zu einer Routenänderung, sondern ein anderes Naturphänomen: Die Boeing 737-700 kam aus Dschibuti und war auf dem Weg nach Dire Dawa, einer Stadt im Nordosten von Äthiopien. Dort legt der tägliche Flug mit der Kürzel ET363 eine Zwischenlandung ein, bis die Maschine nach einem kurzen Zwischenaufenthalt weiter nach Addis Abeba fliegt.
Doch am 8. Januar verlief die Reise nicht wie geplant. Als sich der zweistrahlige Jet im Endanflug auf den Flughafen von Dire Dawa befand, geriet die Maschine in einen Heuschreckenschwarm: Eine riesige Anzahl von den bis zu knapp zehn Zentimeter langen Insekten prasselte auf die Cockpitscheibe sowie die Nase des Flugzeuges und geriet in die Triebwerke.
"Die Piloten leiteten ein Durchstartmanöver ein, versuchten eine zweiten Landeanflug, aber mussten erneut durchstarten und wurden zu ihrem Endziel Addis Abeba umgeleitet", berichtet der "Aviation Herald" auf seiner Website.
Insekten- statt Vogelschlag
Auf dem Flughafen der Hauptstadt Äthiopiens landete die Boeing mit Kennung ET-ALN ungefähr 90 Minuten nach ihrem Start ohne Probleme.
Doch auf Twitter hochgeladene Fotos der betroffenen Maschine zeigen, wie insbesondere der vordere Teil in Mitleidenschaft gezogen wurde: Die Flugzeugnase ist von braunen Flecken übersät, ebenso die Einlässe der beiden Triebwerke. Die Wüsten- oder auch als Wanderheuschrecken (Schistocerca gregaria) bezeichneten Insekten können in Schwärmen von bis zu 50 Millionen Exemplaren unterwegs sein.

Bereits am 6. Januar hatte die United Nation's Food and Agriculture Organisation (FAO) "vor einer gefährlichen Situation am Horn von Afrika und auf beiden Seiten des Roten Meeres" gewarnt: "Die Lage der Wüstenheuschrecke am Horn von Afrika, wo sie in Äthiopien, Somalia und Kenia Weiden und Feldfrüchte bedroht, ist nach wie vor äußerst ernst. Im Osten Äthiopiens, Kenias und den angrenzenden Gebieten Nordsomalias haben sich zahlreiche Schwärme gebildet.
Nach der Landung in Addis Abeba wurde der Jet vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und genaustens untersucht. Die Inspektion ergab außer den Verfärbungen jedoch keine Schäden. Nach einer intensiven Reinigung konnte das Flugzeug wieder starten. Inzwischen war das Flugzeug im Liniendienst zu Zielen wie Entebbe, Bengaluru und Kuwait City wieder unterwegs.
Quellen: www.avherald.com und www.onthewingsaviation.com
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