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Im Antlitz der 8000er Hochzeit am Everest: Mit Bergstiefeln unterm Brautkleid

Mount Everest
James Sissom und Ashley Schmieder aus Kalifornien haben am Base Camp des Mount Everest geheiratet
© Instagram/charletonchurchill
Überwältigende Naturkulisse statt Kirche: Ein Paar aus Kalifornien hat am Mount Everest Ja gesagt. Im langen, weißen Kleid steht die Braut auf dem Gletschereis. Ein Fotograf hat die Inszenierung festgehalten.

Völlig abgehoben: Statt im Kreise der Familie in einer Kirche vor den Altar zu treten, haben sich Ashley Schmieder und James Sissom aus Kalifornien für einen ungewöhnlichen Ort entschieden, an dem sie heiraten: in großer Höhe, 5200 Meter über dem Meeresspiegel.

"Nach reichlicher Überlegung haben wir uns entschieden, dass zu uns eine traditionelle Hochzeit nicht passt. So gerne wir den besonderen Tag auch mit unseren Familien und Freunden geteilt hätten, haben wir uns auf eine Zeremonie während eines unglaublichen Urlaubs verständigt", erzählt die Braut der Zeitung "Daily Mail".

Die beiden Outdoor-Enthusiasten entschieden sich für eine dreiwöchige Trekking-Tour in Nepal, zum Basislager des Mount Everest. "Wir wussten, dass das eine geistige und körperliche Herausforderung werden wird, die alles übertrifft, was wir zuvor erlebt haben", sagt die 32-Jährige.

Zunächst hatte das Paar auf dem Weg zum Base Camp eine Belastungsprobe zu bestehen und mit für die Jahreszeit ungewöhnlich eisigen Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sowie den typischen Symptomen der Höhenkrankheit wie Übelkeit und Schlaflosigkeit zu kämpfen. Den außergewöhnlichen Honeymoon-Trip hatten die Beiden ein Jahr lang vorbereitet. Zusammen mit dem Fotografen Charleton Churchill und einem Träger unternahmen sie den Trip.

Nur 90 Minuten Zeit im Everest Base Camp

Nach Tagen des Wanderns und der Akklimatisation erreichten sie das berühmt-berüchtigte Base Camp am Fuß des Everest. Von hier aus startet die Expedition zu dem langen Weg durch den zerklüftete Khumbu-Gletscher zu den Hochlagern am Mount Everest. Vor zwei Jahren, wurde das Camp durch das verheerende Erdbeben von einer Lawine überrollt. 19 Bergsteiger kamen ums Leben.

"Als wir am Basislager ankamen, wurde uns gesagt, dass wir nur eine Stunde und 30 Minuten Zeit haben, bis der Hubschrauber kommt - zum Essen, Heiraten und Packen", schreibt der Fotograf auf seiner Blog-Seite. Dann musste alles ganz schnell gehen: In einem Zelt zog sich das Paar rasch um und tauschte die verschwitzte Wanderkleidung gegen Hochzeitskleid und Smoking.

Zum Glück hat das Wetter mitgespielt. Im Antlitz des höchsten Berges der Welt erfolgte das Ritual mit Ringen und Kuss. "James und Ashley tauschten ihr Ehegelübde aus, direkt vor dem weltbekannten Khumbu-Eisfall."

Dann knatterte auch schon der Hubschrauber herbei, der die beiden nach Lukla brachte und mit einem zweiten Flug den Fotografen und Träger. Von dort ging es noch am selben Tag weiter mit den Flugzeug zur Hauptstadt Kathmandu.

Der 8848 Meter hohe Mount Everest muss häufig als Schauplatz für skurrile Rekorde herhalten. Laut Angaben des Fotografen war es das erste Fotoshooting eines Brautpaares in traditioneller Hochzeitskleidung im Basislager. Der Traum des Paares nahm also einen glücklichen Ausgang.

Erst vor wenigen Tagen starb im Basislager ein 85-Jähriger, der den höchsten Berg bezwingen wollte. Vor einer Woche war der Schweizer Extrembergsteiger Ueli Steck bei dem Versuch tödlich abgestürzt, den höchsten Berg der Welt über eine selten benutzte Route zu besteigen.

tib

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