Klage gegen American Airlines Reise neben zwei Dicken – Zerquetschter Passagier verklagt Airline

American Airlines hat derzeit mit Klagen von Passagieren zu kämpfen
American Airlines hat derzeit mit Klagen von Passagieren zu kämpfen
© Susan Walsh,/AP
Vierzehn Stunden lang zusammengequetscht von seinen schwergewichtigen Nachbarn – so wünscht sich niemand seinen Flug. Ein Australier will nun 100.000 Dollar Entschädigung erstreiten.

Michael Anthony Taylor hatte gerade am Fenster Platz genommen. Ein langer Flug stand bevor. 14 Stunden von Sydney bis nach Los Angeles - Touristenklasse. Dann wurde sein schlimmster Alptraum wahr: Zwei schwer übergewichtige Passagiere wuchteten sich auf die Plätze neben ihm. Glaubt man Taylor, reichte den beiden molligen Reisenden nicht der spärliche Platz, den die Airline ihnen zugebilligt hatte. Die Massen schwappten zu Taylor herüber, der nun gegen die Wand gequetscht wurde.

100.000 Aus-Dollar Entschädigung

Für einen älteren Herren mit Knochenproblemen ist das kein Spaß. Nun verklagt Taylor American Airlines, weil er den Flug größtenteils "hockend, kniend oder stehend" hinter sich bringen musste, weil der Körper seines Nachbarn herüberragte und ihn bedrängte. Die Crew soll ihm trotz einer Vorerkrankung nicht habe helfen wollen. Die Tour in der Sardinenbüchse soll dann auch noch seine gesundheitlichen Probleme massiv verstärkt haben. 100.000 australische Dollar findet Michael Anthony Taylor nun angemessen für sein Martyrium.

"Ich bin diesen Leuten neben mir nicht böse, die haben auch für das Ticket bezahlt," sagte Taylor dem "Sydney Daily Telegraph". "Die Airline hätte mich woanders platzieren können oder ein paar Leute umsetzen können, aber sie taten nichts."

Klagewelle erwartet

Sein Anwalt Thomas Janson sagte: "Wenn Michael Taylor Erfolg hat, wird eine ganze Reihe von Klagen starten. Klagen, über die Art, wie die Sitze designt sind und wie sie die Passagiere platzieren." 

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Das Problem liegt im schon im Design des Innenraums begründet. Immer wieder werden die Sitzabstände verringert, um mehr Personen in die Jets zu quetschen. Ein Teil der Passagiere ist schlicht zu groß oder zu dick für einen normalen Sitz. Wenn die Maschine voll ist, ist kaum Abhilfe zu schaffen. Niemand wird freiwillig auf einen Quetsch-Platz tauschen wollen. Auch dürfte die Bereitschaft von Eltern, ihre kleinen Kinder dorthin gehen zu lassen, sehr gering sein. 

Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Der Italiener Mattino Padova verklagt Emirates, nachdem er einen Neun-Stunden-Flug neben einem Dicken ertragen musste. "Neun Stunden lang musste ich im Gang stehen, durfte mal einen Sitz der Crew benutzen, wenn einer frei war, am Ende musste ich den Überhang meines Nachbarn ertragen."

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