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Drohen Flugausfälle? Air Defender: Was das Nato-Luftwaffen-Manöver im Juni für Reisende bedeutet

Das Luftwaffen-Manöver der NATO könnte auch Einfluss auf den normalen Flugverkehr im Juni haben. 
Das Luftwaffen-Manöver der NATO könnte auch Einfluss auf den normalen Flugverkehr im Juni haben. 
© photoncatcher / Getty Images
Im Juni beginnt die Hauptreisezeit in Deutschland – und damit auch das Chaos an deutschen Flughäfen. In diesem Jahr sorgt das Nato-Luftwaffen-Manöver "Air Defender" für zusätzlichen Stau im Luftraum. Wir erklären, was das für Ihren Urlaub bedeutet. 

Es ist ein geschichtsträchtiges Ereignis, das vom 12. bis zum 23. Juni 2023 im Luftraum über Deutschland stattfindet: Das Air Defender der Nato. Bei der einmaligen Luftwaffen-Übung trainieren mehr als 230 Flugzeuge aus 25 Nationen verschiedene Kriegsmanöver. Weil für einige der Übungen der gesamte Luftraum gesperrt wird, kann es auch im zivilen Flugverkehr zu Ausfällen und Verspätungen kommen.

Einer Simulation der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) zufolge kann es durch das Manöver täglich zu rund 50.000 Minuten Verzögerung im Reiseverkehr kommen, von denen bis zu 100 Flugzeuge deutschlandweit betroffen wären. Auch die europäische Flugsicherung Eurocontrol rechnet nicht mit Flugausfällen, aber durchaus mit Verspätungen. 

Wie sich das Manöver konkret auf den Flugverkehr auswirken wird, ist kaum absehbar. Airports und Fluggesellschaften bereiten sich bereits seit Monaten auf die potenziellen Auswirkungen vor, zum Beispiel mit einer Lockerung des Nachtflugverbots oder mehr Personal. 

Flugzonen sollen Chaos vermeiden

Die Bundeswehr hingegen erwartet kaum Beeinträchtigungen in der zivilen Luftfahrt. Um den Reiseverkehr möglichst nicht einzuschränken, wurde die Übung in drei Lufträume eingeteilt, die jeweils nacheinander für das Manöver genutzt werden sollen.

Flugzone Nord umfasst Ostfriesland, Teile des Emslandes und das nördliche Schleswig-Holstein und wird täglich zwischen 16 und 20 Uhr für Ferienflieger gesperrt. Flugzone Ost schließt Mecklenburg-Vorpommern, einen Teil Berlin-Brandenburgs und die Region rund um Leipzig und Dresden mit ein und ist täglich zwischen 10 und 14 Uhr gesperrt.

Flugzone Süd erstreckt sich von Rheinland-Pfalz über Stuttgart bis nach Augsburg und Kempten im Allgäu. Dort sind zivile Flugzeuge täglich von 13 bis 17 Uhr tabu. 

Mit Verspätungen am Airport rechnen

Damit liegen die Flughäfen Berlin-Brandenburg und Stuttgart im Zentrum der Übung. Passagiere die dort abfliegen oder landen, sollten sich frühzeitig bei ihrer Airline über mögliche Verzögerungen informieren. Aber auch Fluggäste, die von einem anderen deutschen Airport eine Reise im Juni planen, sollten sich auf Verspätungen einstellen.

Das Luftwaffen-Manöver fällt in eine Zeit, in der ohnehin ein hohes Reiseaufkommen an deutschen Flughäfen stattfindet. Übrigens gelten auch bei Verspätungen aufgrund des Manövers die üblichen Fluggast-Rechte, die Sie hier noch einmal ausführlich beschrieben finden.

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