Nach dem Fehlstart der Eurowings auf Langstrecken verschiebt die Lufthansa-Billigmarke im Kampf gegen immense Verspätungen ihre Flüge zu neuen Fernzielen. Die eigentlich ab 4. Mai vorgesehenen Flüge von Köln/Bonn nach Boston und Miami sollen nun erst im Juni beginnen, sagte ein Eurowings-Sprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht des Schweizer Luftfahrt-Portals "Aerotelegraph".
Die Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran wurden auf Eis gelegt und sind derzeit gar nicht mehr buchbar. Kunden, die bereits Tickets gekauft hätten, würden auf andere Flüge umgebucht, sagte der Sprecher. Die Flüge nach Dubai wurden inzwischen von der Lufthansa übernommen.
Mit 68 Stunden Verspätung aus Kuba nach Köln
Eurowings versucht nach massiven Verspätungen im neuen Langstreckensegment die Probleme in den Griff zu bekommen. Es werde alles getan, "um diese Dinge schnellstmöglich abzustellen", hatte Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt dem "Kölner Stadt-Anzeiger" im Januar gesagt. Man habe offenbar nicht genügend Reserven eingebaut.
Anfang des Jahres war ein Eurowings-Flieger aus Kuba erst mit 68 Stunden Verspätung in Köln gelandet. Viele andere Flüge hatten mehr als drei Stunden Verspätung.
Eurowings ist derzeit mit zwei Langstreckenjets vom Typ Airbus A330 unterwegs, zudem wird eine Maschine der Tuifly über Eurowings vermarktet. Dem Sprecher zufolge werden derzeit zehn Fernziele angeflogen, davon sechs im Einzelticket-Verkauf.
Im April und Mai soll die Eurowings-Flotte um insgesamt zwei Airbus-Langstreckenjets wachsen. Damit bekommt die Gesellschaft mehr Puffer, um Probleme im Flugbetrieb aufzufangen. Der Kurz- und Mittelstreckenbetrieb in Europa ist von den Problemen nicht betroffen.