Thailand erhebt ab Juni erstmals eine Einreisegebühr für Touristen. Wer das südostasiatische Land auf dem Luftweg erreiche, müsse dann 300 Thai Baht (8 Euro) zahlen, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" am Dienstag unter Berufung auf den Tourismus- und Sportminister Phiphat Ratchakitprakarn.
Die schon länger diskutierte Maßnahme sei bei einer Kabinettssitzung beschlossen worden. Wer per Schiff oder auf dem Landweg einreise, zahle 150 Baht (4 Euro). Ausgenommen von der Gebühr sind nur Besucherinnen und Besucher, die nicht über Nacht in Thailand bleiben. Ebenso ausgenommen von der Abgabe sind nach Angaben des ADAC Menschen mit einem Arbeitsvisum oder einem Grenzpass.
Die Corona-Pandemie hat die Einführung der Gebühr, die bereits seit Längerem geplant war, verzögert. Die Abgabe wird auf die Preise für Flugtickets aufgeschlagen, während die Methode zur Erhebung der Einreisegebühr auf dem Landweg noch festgelegt werden muss, erklärte die Regierung letztes Jahr.
Thailand will Steuer für nachhaltigen und modernen Tourismus nutzen
Die Regierung erwarte, in diesem Jahr durch die Touristensteuer etwa 3,9 Milliarden Baht (107 Millionen Euro) einzunehmen, hieß es. Ein Teil der Summe soll verwendet werden, um Gästen während ihres Aufenthalts Kranken- und Unfallversicherungsschutz zu bieten. Ein weiterer Teil der Gebühr werde laut der "Handelszeitung" zur Entwicklung lokaler Touristenattraktionen beitragen. Darüber hinaus soll das Geld in die Modernisierung der Infrastruktur sowie in die Entwicklung von Reisezielen fließe "Die Eintrittsgebühr wird die Versorgung der Touristen unterstützen", sagte Ratchakitprakarn. Einigen Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr bis zu 30 Millionen internationale Besucher in Thailand erwartet.
Vertreter des Tourismussektors hatten sich lange gegen das Vorhaben gewehrt. Nach der Corona-Pandemie, dem Ende der Reisebeschränkungen und der Öffnung Chinas strömen derzeit erstmals wieder Massen an Urlaubern nach Thailand.
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Quellen: ADAC, "Handelszeitung"