Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will sich für den Abbau der bürokratischen Hürden für das 200 Millionen Euro umfassende Corona-Hilfsprogramm des Bundes für Profiklubs einsetzen. "Die Not ist sehr groß. Viele Vereine stehen vor dem Abgrund. Aber die sehr komplizierten Ausführungsbestimmungen aus diesem Soforthilfeprogramm ermöglichen es vielen nicht, obwohl Existenzangst pur, Anträge zu stellen", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Freitag im Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Wir hoffen, dass wir zu einer praxisbezogenen Umsetzung in den kommenden Monaten kommen werden."
Hörmann warnt vor Insolvenzen und bietet Hilfe an
Bisher seien nur rund 25 der 200 Millionen Euro von Vereinen der Bundesligen und 2. Bundesligen – außer Fußball – sowie der 2. Liga im Fußball abgerufen worden. "Das Problem liegt in den besonderen Bestimmungen, aber die Regularien widersprechen zum Teil den Lizenzierungsverfahren", berichtete der DOSB-Chef. "So wie das Programm im Moment in den Ausführungsbestimmungen definiert ist, werden viele Vereine in die Insolvenz gehen, ohne die Chance zu haben, auf das Programm zurückzugreifen", warnte der 60-Jährige.
Mit einem entwickelten nationalen Rahmen-Hygienekonzept für die Veranstaltung von Sportwettbewerben will der DOSB den Vereinen und Verbänden in der Pandemie eine Hilfestellung geben. "Zielstellung ist, dass wir gerade in der jetzt schwierigen Phase, die ansteht, für den Sport und das ganze Land Sicherheit bieten – Sicherheit auf der Vereinsebene wie im Spitzensport und für alle Sportarten", sagte Hörmann. Das Hygienekonzept solle ein aktiver Beitrag sein, "dass Sportdeutschland weiterhin in Bewegung bleiben" könne.

Hilfe zur Selbsthilfe im Kampf gegen Existenzangst
In einer offiziellen Mitteilung hatte die Dachorganisation des Sports in Deutschland das Hygienekonzept vorgestellt. Es basiere auf den zehn "DOSB-Leitplanken" aus dem Frühjahr zum Wiedereinstieg in den Spiel-und Wettbewerbsbetrieb nach dem Lockdown. Das DOSB-Konzept sei von dem in Neuwied beheimateten Dienstleiter "Apa" entwickelt und einer Prüfung durch den TÜV Rheinland unterzogen worden, teilte der DOSB weiter mit.
In den Befragungen der DOSB-Mitgliedsorganisationen habe sich herausgestellt, dass der Verlust von Sportveranstaltungen über alle Ebenen mittel- und langfristig große Existenzsorgen auslöse. "Daher wollen wir mit dem vorgelegten bundesweiten Hygiene-Rahmenkonzept Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Gleichzeitig werben wir gegenüber Politik und Verwaltungen für die breite Akzeptanz dieser geprüften Standards", sagte Hörmann.