Formel Schumacher "Ferrari und dann kommt das Nichts"

Nur noch Häme und Spott hat die internationale Presse für die Ferrari-Konkurrenz übrig: Doch trotz des Wüsten-Debakels üben sich die Verantwortlichen von McLaren-Mercedes und BMW-Williams in Durchhalteparolen.

Es ist bitter für die Ferrari-Konkurrenz: Während der Überseerennen in Australien, Malaysia und auf dem Wüstenkurs in Sakhir wurde Schumacher nicht ein Mal gefordert. Er brauchte nicht ans Limit zu gehen, um trotzdem das Feld nach Belieben zu kontrollieren. Williams-BMW und McLaren-Mercedes rutschen auf der verzweifelten Suche nach Anschluss immer tiefer in die Krise. BAR-Honda mit dem zweimaligen Saison-Dritten Jenson Button und Renault haben zwar aufgeholt, können sich derzeit aber nur mit Williams-BMW um den Platz hinter Ferrari streiten.

Pressestimmen

"La Gazzetta dello Sport": "Zwei Ferrari und dann kommt das Nichts. Der unfehlbare Michael ist galaktisch. Die Formel 1 zerschellt an den grandiosen Ferrari... Die Statistik weist unwirkliche und lächerliche Zahlen aus, Ausdruck einer makellosen Herrschaft der Ferrari. Und wir fragen uns, wie sollen wir das bis zum Spätherbst, fast bis in die Vorweihnachtszeit aushalten?"

"Corriere della Sera": "Ferrari lässt die Gegner in der Wüste stehen. Schumacher ist der Scheich der Welt."

"Il Tirreno": "Hinter Ferrari ist nur noch Wüste. Was für eine Übermacht. Williams geht vor den Roten in die Knie."

"La Stampa": "Schumi und Barrichello - wer soll sie noch aufhalten? McLaren versinkt im Chaos."

"Libertá": "Ferrari gönnt sich einen Wüsten-Spaziergang."

"La Repubblica": "Auch in der Wüste ist nichts zu machen - das ist die Formel Schumacher. Er ist makellos."

Norbert Haug denkt nicht an Rücktritt

"Ich gebe bestimmt nicht auf", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug der "Bild" nach dem schwärzesten Renn-Wochenende seit Jahren für die "Silbernen" mit den Ausfällen von Vizeweltmeister Kimi Räikkönen und David Coulthard. Mit vier Punkten ist McLaren-Mercedes vorerst nur noch die fünfte Kraft in der Formel 1. Räikkönen kann nach seinem dritten vorzeitigen Aus die Titelambitionen vergessen."Auf keinen Fall", denke er an Rücktritt, so Haug. «Jeder hat gesehen, dass wir sehr, sehr viel Arbeit vor der Brust haben. Da denke ich doch nicht im Ansatz daran, einfach plötzlich alles sein zu lassen.» Und: "Bahrein war ein Tiefpunkt, wir haben das ganze Wochenende enttäuscht. Wir waren weder schnell genug, noch zuverlässig."

Beredte Ratlosigkeit bei BMW-Williams

"Wir haben gesehen, dass Ferrari im Renntrimm nach wie vor eine Klasse für sich ist" stellte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nach der Wüsten-Gala der "Roten» fest. Er musste froh sein, dass wenigstens Ralf Schumacher als Siebter zwei Punkte holte, während Juan Pablo Montoya wegen Getriebeproblemen bis auf Rang 13 durchgereicht wurde. Für die Silberpfeile wäre ein solches Erlebnis im Moment schon ein Erfolg.

Höchststrafe: Schumi hat Mitleid

Michael Schumacher ist derzeit so überlegen, dass er sich sogar Mitgefühl für die «silberne» Konkurrenz leisten kann. "Es ist nicht schön, das mitanzusehen. Das tut dem Sport nicht gut", sagte er. "Aber wer Mercedes kennt, der weiß, dass sie nicht den Kopf in den Sand stecken und verstärkt zurückkommen. Das braucht unter Umständen Zeit."

Ferrai droht weitere Verbeserungen an

Große Hoffnungen kann sich die Konkurrenz nicht machen, die "Roten" schon bald zu überholen. Die Strecke im italienischen Imola, wo am 25. April das erste Europa-Rennen der Saison stattfindet, zählt laut Schumacher zu den stärkeren von Ferrari. Noch erschreckender aber dürfte für die Rivalen die Ankündigung Schumachers sein, dass Ferrari nicht nachlassen werde, sich weiter zu verbessern: "Auch wenn da die Möglichkeiten bei uns geringer sind als bei den anderen Teams."

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