Die Leistungsdichte in der 2. Liga ist groß und so gibt es diverse Favoriten für den Aufstieg in das Oberhaus. Im großen Check erklärt sportal.de, welche Mannschaften es knapp verpassen werden, sich einen der beiden Plätze zu sichern. Mit dabei ist ein Erbe von Miss Sophie und ein Verein, der fast in die Belanglosigkeit abgerutscht wäre.
Der wiedererstarkte Löwe
Die Münchner landeten in der vergangenen Saison im Niemandsland auf Platz neun und mussten dabei einen Punktabzug und die Nachrichten um eine mögliche Insolvenz verkraften. 50 Punkten waren daher eine durchaus respektable Ausbeute. Mit Investor Hasan Ismaik im Rücken soll ein Neuanfang her - Mittelmaß steht dabei nicht auf dem Zettel.
Doch zunächst steht die Konsolidierung im Mittelpunkt, bevor die großen Ziele angegangen werden: "Ich würde mir wünschen, dass wir in zehn Jahren auf einer Stufe mit Barcelona und dem FC Bayern stehen. Aber man muss auch realistisch sein. Um das zu schaffen, müsste alles perfekt laufen", erklärte Ismaik auf spiegel.de. Mit Benny Lauth bleibt die Galionsfigur, zudem holten die Löwen mit Collin Benjamin einen erfahrenen Spieler vom HSV.
Die Abgänge sind überschaubar: Alexander Ludwig (Cottbus), Philipp Tschauner (St. Pauli), Tarik Camdal (Eskisehirspor) und Aleksandar Ignjovski (OFK Belgrad) verließen den Verein. Dass die Abgänge keine Schwächung waren, zeigen die positiven Resultate in der Vorbereitung. Keine Niederlage kassierten die Löwen, schlugen dabei Sparta Prag mit 2:0 und spielten remis gegen Leverkusen sowie Rapid Wien. Für den Aufstieg ist es noch zu früh, doch Platz sechs ist realistisch.
Ein Kleeblatt ohne Glück
Wieder einmal reichte es für die SpVgg nicht zum ersehnten Aufstieg - The same procedure as every year. Doch der nächste Schritt in der Entwicklung ist gemacht. Die Fans honorieren den Angriffsfußball von Trainer Mike Büskens und es heißt, dass wohl über 3500 Dauerkarten abgesetzt werden. Dass nicht die gesamte Truppe zusammen gehalten werden konnte, war abzusehen und so verließen Kim Falkenberg (Aachen), Leo Haas (Ingolstadt) und Nicolai Müller (Mainz 05) sowie Alexander Walke (RB Salzburg) den Verein.
"Für unsere finanziellen Möglichkeiten haben wir uns gut verstärkt", erklärt Büskens jedoch auf bundesliga.de. So kamen unter anderem der Top-Torjäger Olivier Occean aus Offenbach sowie Heinrich Schmidtgal (Oberhausen), Sebastian Tyrala (Osnabrück) und Robert Zillner (Unterhaching). Mit Kevin Kraus und Christian Dorda wurden zudem zwei Talente verpflichtet.
Die Vorbereitung lief gut, in Testspielen besiegte Fürth den FC Vaduz deutlich mit 4:0 und auch gegen Gladbach reichte es zu einem 2:1-Erfolg. Im letzten Jahr war es gerade der Sturm, der im Gegensatz zur sehr guten Defensive abfiel. Kann Occean die Lücke schließen, ist vieles möglich. Aber wahrscheinlich reicht es erneut nicht ganz und mehr als Platz fünf ist nicht drin.
Glücksgöttin ohne Fortune
Mit Platz sieben hat die Fortuna ein beachtliches Ergebnis in der letzten Saison abgeliefert und nun soll es noch weiter nach oben gehen, obwohl das Wort Aufstieg nicht verbalisiert wird. Die oberen Clubs ein wenig zu ärgern ist also der formulierte Anspruch. Denn wie Kapitän Andreas Lambertz es im kicker treffend formulierte: "Die haben wohl die besseren Einzelspieler, aber Fußball ist nun einmal ein Mannschaftssport. Aue hat vergangene Saison gezeigt, was möglich ist."
Die Mannschaft hat kaum Abgänge zu verkraften, lediglich Marco Christ (Wehen), Michael Melka (Oberhausen) und Claus Costa (Osnabrück) zog es in die 3. Liga, während Talent Marcel Gaus (FSV Frankfurt) sowie Patrick Zoundi (Union Berlin) zu Ligakonkurrenten wechselten. Bei den Zugängen kann kein abschließendes Urteil gefällt werden, denn Robbie Kruse erzielte zwar in 19 Spielen elf Tore - dies allerdings in der australischen A-League.
Seine Tore wären willkommen, denn Trainer Norbert Meier will weiterhin offensiv agieren, wie er auf derwesten.de meinte: "Wir bleiben bei 4-2-3-1, wobei wir das System nicht statisch spielen, sondern fließend auf dem Platz auch andere Systeme denk- und machbar sind. Im Grundsystem spielen wir einen sehr, sehr offensiven Fußball."
Ken Ilsö (FC Midtjylland), Karim Aouadhi (Africain Tunis) und Juanan (Real Madrid Castilla) müssen sich ebenfalls erst einmal in Deutschland beweisen, während Robert Almer immerhin das Prädikat Nationalkeeper aus Österreich vorweisen kann. Der Mix aus Erfahrung und jugendlicher Leichtigkeit ist vorhanden und nach hervorragenden Ergebnissen - zuletzt besiegte man PAOK Saloniki mit 2:1 - ist das Selbstvertrauen fast greifbar. Für den ganz großen Coup reicht es allerdings noch nicht und so landet die Fortuna auf Rang vier.
Gunnar Beuth
Im sechsten Teil lesen Sie, welche drei Vereine um den direkten Aufstieg kämpfen