Bundesliga Werder schwächelt

Werder zeigt zum ersten Mal Nerven: Gegen die auswärtsschwachen Freiburger reichte es am Sonntag nur zu einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden. Der Vorsprung auf die Bayern schmilzt auf sieben Punkten zusammen.

Ausgerechnet gegen das zweitschwächste Auswärts- Team der Bundesliga hat "Primus" SV Werder Bremen im Titelkampf erstmals Nerven gezeigt. Durch das enttäuschende 1:1 (1:1) gegen Freiburg büßte der Spitzenreiter am Sonntag zwei wertvolle Punkte ein. Borussia Dortmund dagegen meldet sich nach einem 4:1 (3:1) im Revier-Derby gegen Bochum im UEFA-Cup Rennen zurück.

Freiburg schoss das schnellste Saisontor

Mit seinem 25. Saisontreffer bewahrte Top-Torjäger Ailton (18.) seine Elf wenigstens vor der ersten Niederlage seit dem 18. Oktober 2003. Vor 42 500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion hatte Dennis Kruppke den SCF nach 22 Sekunden mit dem schnellsten Saisontor in Führung gebracht. Nur allmählich erholten sich die anfangs ungeordneten Bremer von dem Schock des frühen 0:1. Und sie hatten Glück, dass die erste gelungene Offensiv-Aktion sofort zum Ausgleich führte. Ailton nutzte die gute Vorarbeit von Ivan Klasnic zu seinem 25. Saisontor.

Golz rettet Punkt für Freiburg

Nach dem Wechsel forcierte Werder seine Angriffsbemühigungen. Klasnic (55.) scheiterte an Golz und setzte kurz danach einen Heber neben das Gehäuse (60.). Dann prüfte Diarra seinen eigenen Keeper (64.). Gegen nur noch zehn Freiburger und nach der Hereinnahme der Stürmer Nelson Valdez und Angelos Charisteas spielten die Hausherren fast nur noch auf ein Tor. Die Breisgau-Zehn igelte sich hinten ein und brachte den Teilerfolg auch dank der Glanzreaktion des starken Golz gegen Krstajic (88.) mit Glück und Geschick über die Zeit.

Verdienter Sieg für die Dortmunder

Borussia Dortmund hat sich nach einer Horror- Saison mit zahlreichen Rückschlägen eindrucksvoll im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz zurückgemeldet. Die Westfalen gewannen am Sonntagabend das Revier-Derby der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum verdient mit 4:1 (3:1) und schoben sich auf Grund der besseren Tordifferenz an dem Ruhr-Rivalen vorbei auf Platz sechs. Vor 81 000 Zuschauern im Westfalenstadion waren Tore von Jan Koller (9.), Salvatore Gambino (30.), Torsten Frings (45.) und Ewerthon (53./Foulelfmeter) Ausdruck der Dortmunder Überlegenheit. Dagegen droht dem VfL, für den Peter Madsen (14.) das 1:1 markierte, nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge auf der Zielgeraden der Saison die Luft auszugehen.

Temporeiches Spiel

In einem temporeichen Duell erwischten die Dortmunder durch das zwölfte Saison-Tor von Koller einen vielversprechenden Start. Der Tscheche köpfte unbedrängt einen Eckball von Frings ein. Doch die Bochumer zeigten sich von dem frühen Rückstand unbeeindruckt und schlugen fast postwendend durch Madsen zurück, der ein Zuspiel von Dariusz Wosz zu seinem zehnten Treffer in dieser Spielzeit verwertete.

Verkrampfung löste sich schnell

Doch dann brachte Gambino wieder den BVB ins Spiel zurück. Der Deutsch- Italiener umkurvte an der Strafraumgrenze Gegenspieler Philipp Bönig und ließ Rein van Duijnhoven im VfL-Tor mit einem Flachschuss aus 16 Metern keine Chance. Dieser Treffer löste die Verkrampfung bei den Gastgebern, die für ihr größeres Engagement noch vor der Pause mit dem dritten Tor belohnt worden. Den Freistoß von Frings aus 25 Metern fälschte Koller unhaltbar für den Bochumer Schlussmann ab.

Umstrittener Strafstoß-Pfiff

Mit einem umstrittenen Strafstoß-Pfiff sorgte Schiedsrichter Herbert Fandel für die endgültige Entscheidung in einer kampfbetonten Partie. Als Gambino im Zweikampf mit van Duijnhoven zu Fall kam, zeigte der Referee zum Entsetzen der Bochumer auf den Punkt und Ewerthon ließ sich die Chance zu seinem elften Saisontor nicht entgehen.

DPA
Hans-Joachim Zwingmann und Heinz Büse

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