So liefen die Spiele
Aufreger des Tages
Ein bisschen müssen sich die Bundesliga-Schiedsrichter vorkommen wie der gewöhnliche Telekom-Kunde beim Umzug seines Internetanschlusses. Schon vor Wochen, nein Monaten, hatte man dem Kundenservice gesagt, dass es wirklich wichtig wäre, wenn die Technik zu diesem einen bestimmten Termin funktionieren würde. Und dann? Klappt’s natürlich doch wieder nicht!
Bei den Partien Hoffenheim gegen Bremen und Hertha gegen Stuttgart funktionierte der Videobeweis erst zur zweiten Halbzeit, beim Spiel des Hamburger SV gegen Augsburg herrschte gar über volle 90 Minuten Funkstille zwischen Haupt- und Videoschiedsrichter. Zudem stand in allen Stadien - wie schon beim Supercup - die virtuelle Abseitslinie als technisches Hilfsmittel nicht zur Verfügung.
Zu verantworten hat das nicht der oben gescholtene Telekom-Techniker, sondern die Firma Hawkeye, die von der DFL nach dem Pannenstart einen ordentlichen verbalen Einlauf kassierte. Das Positive: Dort, wo der Videobeweis zum Einsatz kam, half er den Schiedsrichtern einige entscheidende Fehlentscheidungen zu korrigieren. So wurde den Freiburgern nachträglich ein Abseitstor aberkannt und ein elfmeterwürdiges Foul an Robert Lewandowski nachträglich geahndet. Immerhin die Schiedsrichter haben beim Einsatz der neuen Technik also nichts falsch gemacht.
Diesen Torjubel sollten Sie (nochmal) sehen
Es war schon ein besonderes Kunststück, das HSV-Stürmer Nicolai Müller da gelang. Zuerst drückte er gekonnt eine Flanke zum wichtigen Führungstreffer über die Linie. Dann verlor er beim ausgelassenen Helikopterjubel die Kontrolle über seine Gliedmaßen, stürzte über die Eckfahne und riss sich das Kreuzband. Da war die neue Saison gerade mal acht Minuten alt. Immerhin reichte das Müller-Tor, um den Hamburgern zum Saison-Auftakt drei Punkte zu sichern. Aber wer schießt in den kommenden sechs Monaten die Tore?
Sturz beim Torjubel: HSV-Stürmer Nicolai Müller verletzt sich kurios

Gewinner des Tages
Als neuer Schalke-Trainer sollte man sich generell überlegen, ob es sich lohnt, die Koffer auszupacken. Schließlich liefern sich die Schalker seit Jahren einen heißen Wettstreit mit dem HSV, was den Verschleiß an Übungsleitern angeht. Nun holten die Knappen mit dem 31-jährigen Domenico Tedesco einen jungen, unerfahrenen Trainer, der bislang einzig die Fußballgroßmacht Erzgebirge Aue trainierte. Nachdem der Jungspund auch noch dem blau-weißen Fußballheiligen Benedikt Höwedes die Kapitänsbinde weggenommen und den Weltmeister auf die Bank verbannt hatte, zählten manche ihn schon vor dem ersten Spiel als Wackelkandidaten. Doch nach einem überzeugenden 2:0-Heimsieg gegen stark eingeschätzte Leipziger ist Tedesco (der seine Trainer-Ausbildung vor Julian Nagelsmann als Klassenbester absolvierte) zunächst obenauf. Und räumt wahrscheinlich erstmal seine Sachen in den Schrank.

Verlierer des Tages
Der VfL Wolfsburg macht da weiter, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Nach dem Zitter-Klassenerhalt über die Relegation finden sich die Wölfe nun schon wieder am Ende der Tabelle wieder. Gegen Borussia Dortmund waren die Wölfe bei der 0:3-Heimschlappe absolut chancenlos. Immerhin dürften die VW-Kicker in den kommenden Wochen noch auf leichtere Gegner treffen.
Bild des Tages
Mario Götze ist wieder da! Nach seiner sechsmonatigen Zwangspause wegen einer Stoffwechselstörung spielte der 25-Jährige bei seinem Comeback von Beginn an und glänzte gleich als Vorlagengeber beim Führungstreffer durch Pulisic.
