Alles neu in der neuen Saison? Das war in der Fußball-Bundesliga selten der Fall. Zur neuen, der 57. Spielzeit, ändert sich allerdings einiges in der Liga. So versucht eine neue Trainer-Generation ihre Art des Fußballs zu etablieren. Ein Verein, der bisher nie erstklassig spielte, mischt in der Liga mit und es gibt tatsächlich einige handfeste Regeländerungen, die der Fan kennen sollte.
Das müssen Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Fans ab jetzt beachten:
Handspiel
Die Regel enthält nach DFB-Angaben nun "klare Richtlinien, wann ein unabsichtliches Handspiel zu ahnden ist und wann nicht". Der Verband will "eine verbesserte Vereinheitlichung bei der Bewertung gewisser Handspielsituationen" erreichen und hat 40 "relevante Handspielsituationen" an die Vereine übermittelt. Trainer und Spieler sollen die Szenen bewerten. Klar ist: Handspiele vor einem Tor werden künftig in jedem Fall abgepfiffen.
Handspiel beim Torwart
Torhüter dürfen nach einem Einwurf oder absichtlichem Zuspiel eines Mitspielers den Ball mit der Hand aufnehmen - wenn sie ihn vorher eindeutig mit dem Fuß gespielt oder dies versucht haben. Damit sind die Torwarte nicht mehr so oft gezwungen, eine spielerische Lösung zu finden.
Videobeweis
Der Videobeweis wird bereits auch in der 2. Liga angewandt. Verlässt der Schiedsrichter nach Ende einer Halbzeit das Spielfeld, um eine Videoüberprüfung vorzunehmen oder die Spieler auf das Spielfeld zurück zu holen, darf er eine Entscheidung noch ändern. Außerdem sollen die Bilder aus dem Keller in Köln verbessert werden, der Informationsfluss soll beschleunigt werden. Es ist aber noch nicht damit zu rechnen, dass die Zuschauer umstrittene Szenen bereits in der neuen Spielzeit auf der Videotafel zu sehen bekommen.
Gelbe und Rote Karten für Trainer und Betreuer
Diese können wegen unsportlichen Verhaltens gegeben werden - neue Fifa-Regel. Rot (Verweis auf die Tribüne) zieht mindestens ein Spiel Sperre nach sich. Noch nicht entschieden ist, ob es nach der dritten Gelben Karte ein Spiel Sperre gibt - Tendenz beim DFB: ja.
Der Schiedsrichter ist nicht mehr "Luft"
Wenn der Ball den Unparteiischen berührt und danach ins Tor geht, dadurch der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff gestartet wird, gibt es Schiedsrichterball. Bisher galt: der Schiedsrichter ist Luft.
Abwehrmauer bei Freistößen
Alle Spieler des angreifenden Teams müssen einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten. Falls nicht, wird dies mit einem direkten Freistoß geahndet. Bisher "versteckten" sich oft Spieler der angreifenden Mannschaft in der Mauer und schufen dann eine Lücke durch Ausweichen oder Fallenlassen. Dadurch gab es ein ständiges Gerangel. Das ist nicht mehr erlaubt.
Strafstoß
Bei der Ausführung eines Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil seines Fußes auf oder über der Linie befinden und er darf nicht hinter der Linie stehen.
Auswechslungen
Der Spieler, der ausgewechselt wird, muss den Rasen über die nächstligende Auslinie verlassen. Bisher wurde oft Zeit geschunden, wenn sich ein angeschlagener Profi quer über den Platz Richtung Bank schleppte.
Abstoß
Bei Abstößen ist der Ball im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde. Er muss den Strafraum dabei nicht verlassen. Damit haben die Mannschaften mehr spielerische Lösungen.
Karten und Freistöße
Der Schiedsrichter kann Gelb oder Rot auch erst bei der nächsten Spielunterbrechung zeigen, wenn der Freistoß schnell ausgeführt wird. Damit wird dem Team, das einen Freistoß zugesprochen bekommt, der Überraschungseffekt nicht mehr genommen und der Gegner kann sich nicht mehr in Ruhe positionieren.