So lief der Spieltag
Der Aufreger des Spieltages
Der 15. Spieltag hat am Ende noch einen echten Aufreger geliefert, der leider einer von der unschönen Art war. Schalkes Keeper Alexander Nübel sprang mit vollem Tempo und gestrecktem Bein voraus in den heranstürmenden Frankfurter Mijat Gacinovic und streckte ihn in bester Kung-Fu-Manier nieder. Gacinovic musste danach verletzt ausgewechselt werden. Für ihn ging es sofort weiter ins Krankenhaus. Schiedsrichter Felix Zwayer schickte den Übeltäter für sein Toni-Schumacher-Gedenk-Foul mit Rot vom Platz. In den TV-Bildern wirkte es fast so, als sei der Keeper selbst ein wenig geschockt über seine Brutalo-Aktion gewesen.
Es ist zu hoffen, dass der DFB den Keeper lange sperren wird, denn das hat der junger Schalker verdient. Jedes Verständnis oder irgendwelche Ausreden sind fehl am Platz - auch die, dass Nübel nur versucht habe, den Ball zu spielen, sind unsinnig. Sollte das der Fall sein, ist es mit dem Gefühl für Ball und Raum nicht weit her bei dem 23-Jährigen, denn er hatte überhaupt keine Chance, die Kugel zu erreichen. Schalke rettete danach die 1:0-Führung über die Zeit. Frankfurt meldete später, dass Gacinovic mit einer schweren Rippenprellung davongekommen ist.
Gewinner des Spieltages
Es kann nur einen geben: RB Leipzig. Bayern München und Borussia Dortmund haben ebenfalls Siege eingefahren, und zwar sehr sehenswerte, aber Leipzig hat sich durch den 3:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf an die Tabellenspitze geschossen. Und das ist das, was zählt. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann spielt (meistens) wie eine gut geölte Power-Maschine und hat nebenbei auch die Gruppenphase in der Champions League als Tabellenerster abgeschlossen. Nach gutem Start und einem kleinem Leistungsabfall zwischendurch stehen die Bullen wieder ganz oben. Gut möglich, dass es auch am Saisonende der Fall sein wird.
Verlierer des Spieltages
Über Werder Bremen könnte man den schönen Spruch bringen: Als Tiger abgesprungen und als Bettvorleger gelandet. Die Bremer wähnten sich vor der Saison als heißer Kandidat auf die Europa-League-Plätze, aktuell rangieren sie auf Rang 15 mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Im Spiel gegen die Bayern gaben sie sich regelrecht auf und ließen sich mit 1:6 Toren vorführen. Die Verletzungsmisere (mit Ömer Toprak und Niclas Füllkrug fehlen weiterhin zwei Leistungsträger) hat einen Teil zur Krise beigetragen. Zu den Ursachen für die Misere gehören auch die Formschwäche vieler Spieler, mangelnde Chancenverwertung und eine eklatante Abwehrschwäche bei Standardsituationen. Eine gewisse Selbstüberschätzung gehört vielleicht auch dazu.
Dieses Tor sollten Sie (noch) mal sehen
Sie sollten sich nicht nur ein Tor ansehen, sondern gleich drei. Die Rede ist vom Dreierpack Philippe Coutinhos gegen Werder Bremen. Okay, das erste Tor war jetzt nicht besonders kunstvoll, aber die zwei anderen waren wunderbar anzuschauen. Den zweiten Treffer brachte der Brasilianers mit einem steilen Lupfer im Bremer Tor unter. Das dritte Tor war ein eleganter Schlenzer ins lange Eck. Zusätzlich bereitete Coutinho zwei weitere der insgesamt sechs Tore gegen Werder vor. Der 27-Jährige hatte einfach einen Sahnetag (Werder wirkte wie ein Sparringspartner) und verzauberte die Fans, die 90 Minuten lang die großartige Coutinho-Show genossen.
Bild des Spieltages
