Diagnose Alzheimer Jetzt spricht Rudi Assauer

Die Nachricht schockiert die Fußballszene: Rudi Assauer hat Alzheimer. Im stern spricht der Ex-Schalke-Manager über seine schwere Krankheit - und räumt mit Gerüchten auf.

Die Fußballszene sorgt sich um eine Legende: Rudi Assauer bekennt im neuen stern: "Ich habe Alzheimer." Der frühere Fußballmanager spricht in der Titelgeschichte über seine Krankheit, der stern bringt zudem exklusive Zitate aus der (Auto-) Biographie, die Assauer mit dem Münchener Journalisten Patrick Strasser verfasst hat und die in diesen Tagen im Münchener Riva-Verlag erscheint .

Assauer spricht von einer "Katastrophe", die sich in seinem Kopf abspiele. Im Buch führt er aus: "Ich erkenne gewisse Leute, zum Teil alte Freunde und gute Bekannte, auf den ersten Blick nicht mehr - das ist einfach nur schlimm für mich, eine Qual. Ich kann sie dann nicht direkt mit Namen ansprechen, bin unsicher. Im Grunde möchte ich in diesen Momenten nur weg." stern-Autor Rüdiger Barth, der sich mit Assauer zu einem langen Gespräch traf: "Er befindet sich in einer schrecklichen Phase der Krankheit."

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... im neuen stern.

"Ich kämpfe. Weiß nur nicht, gegen wen"

Die ersten Vorboten der Krankheit seien 2004 oder 2005 aufgetaucht, noch in seiner Zeit als Manager des FC Schalke 04. Erst im Januar 2010 hat sich der heute 67-Jährige in ärztliche Behandlung begeben. Der Schritt an die Öffentlichkeit geschehe nun auch, um Gerüchten über eine Alkoholsucht entgegenzutreten. "Man sollte das Kind beim Namen nennen. Zack, bumm", sagt Assauer und ergänzt: "Das soll hiermit geschehen, dann wissen es alle und müssen nicht mehr hinter meinem Rücken tuscheln. Also offenes Visier: Hier bin ich, das ist mein Problem. Wenigstens wissen die Leute nun auch ein für alle Mal, dass ich keinen Alkohol mehr trinke."

Assauer hat die Krankheit mittlerweile akzeptiert - und zeigt sich kämpferisch: "Ich kämpfe. Weiß nur nicht, gegen wen." Ob er manchmal über den Tod nachdenke? "Ja", antwortet Assauer, "ich denke an meinen Bruder." Sein 13 Jahre älterer Bruder Lothar lebt seit Jahren als Pflegefall auf einer Demenzstation. Auch die Mutter war früh an Demenz erkrankt.

Übrigens: Mit dem Klub-Vorstand, der ihn einst auf Schalke entmachtete, rechnet Assauer in seinem Buch nicht ab - genausowenig wie mit früheren Partnerinnen. Er wolle keine Schlachten mehr schlagen, und er könne das auch nicht mehr.

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