EM 2021 Das verflixte Schienbein: Hummels-Eigentor besiegelt Niederlage gegen Frankreich

EM-Start für Deutschland: Löw hadert und lobt nach 0:1 gegen Frankreich: "Wir waren wirklich gut im Spiel"
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Bundestrainer: "Also zunächst muss man sagen, dass es ein extrem intensives, spannendes und wirklich auch ein sehr, sehr gutes Spiel war, ich glaube auch von beiden Mannschaften. Beide Mannschaften haben sich überhaupt nichts geschenkt. Ich denke, dass wir kämpferisch und läuferisch alles in die Waagschale geworfen haben. Das haben wir wirklich auch sehr, sehr gut gemacht. Natürlich war es so, dass wir nicht alle Konter irgendwie der Franzosen unterbinden konnten. Trotzdem haben wir es überwiegend, überwiegend sehr gut gemacht. Und von daher durch ein Eigentor zu verlieren, ist natürlich zunächst einmal, was das Ergebnis betrifft, enttäuschend. Auf der anderen Seite muss ich sagen, waren wir wirklich gut im Spiel. Die Mannschaft hat wirklich richtigen Biss gezeigt, viele, viele Duelle gewonnen. Das einzige, was halt war, wir haben kein Tor erzielt und haben vorne vielleicht auch manchmal in manchen Situationen nochmals die Durchschlagskraft ein bisschen vermissen lassen. Daran gilt es zu arbeiten." "Frankreich ich glaube die beste Mannschaft der letzten zwei, drei Jahre im Verteidigen von Standards. Von daher war klar, dass die 5, 6, 7 Kopfballspieler haben, die auch da in ihrem Sechzehner extrem gut verteidigen können. Vielleicht war die eine oder andere Ecke auch zu kurz oder einmal zu lang. Aber Frankreich glaube ich, die letzten zwei oder drei Jahre einfach die beste Nationalmannschaft gewesen im Verteidigen. In der Luft sind sie einfach auch sehr, sehr gut."
Die deutsche Nationalelf hat ihr EM-Auftaktspiel gegen Frankreich 0:1 verloren. Der einzige Treffer fiel durch ein unglückliches Eigentor von Mats Hummels.

Der Start in die Fußball-EM ist für die deutsche Nationalmannschaft missglückt: Zum Auftakt setzte es für die Elf von Bundestrainer Joachim Löw eine 0:1-Niederlage gegen Titelfavorit Frankreich. Zum Unglücksraben mutierte dabei DFB-Verteidiger Mats Hummels mit einem letztlich spielentscheidenden Eigentor.

Mats Hummels Eigentor
Mats Hummels trifft zum 0:1 ins eigene Tor
© Christian Charisius / DPA

Dem vor der EM ins Nationalteam zurückgekehrten Hummels prallte in der 20. Minute ein französischer Querpass ans Schienbein und von dort ins Tor. Thomas Müller mit einem Kopfball vor der Pause und Serge Gnabry mit einem Schuss aufs Tordach vergaben gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Der Franzose Adrien Rabiot scheiterte auf der Gegenseite mit einem Schuss an den Pfosten, zwei Treffer von Kylian Mbappé und Karim Benzema wurden jeweils wegen Abseits nicht anerkannt.

14.500 zugelassene Zuschauer in der Münchener Arena sahen ein umkämpftes Spiel mit wenigen klaren Torchancen. Bundestrainer Joachim Löw sprach hinterher von einem "brutal intensiven Spiel". Seine Mannschaft habe "alles in die Waagschale geworfen", vor dem Tor habe aber letztlich die Durchschlagskraft gefehlt. Unglücksrabe Mats Hummels wollte Löw keinen Vorwurf machen und richtete den Blick lieber nach vorne: "Wir haben noch zwei Spiele und in diesen Spielen können wir das alles gerade biegen."

Schreckmoment vor Anpfiff

Kurz vor Anpfiff des Spiels hatte ein Umweltaktivist mit einem waghalsigen Fallschirmsprung auf den grünen Rasen für einen Schreckmoment gesorgt. Dabei touchierte er eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach, geriet ins Trudeln und verletzte eine Person auf den Rängen, ehe er unsanft auf dem Spielfeld landete. 

Für Deutschland war die Pleite die erste Auftaktniederlage bei einer Fußball-Europameisterschaft überhaupt. In ihrem zweiten Gruppenspiel trifft die deutsche Nationalmannschaft am Samstag auf Portugal um ihren Superstar Cristiano Ronaldo. Anstoß ist dann um 18 Uhr erneut in München. Der dritte Gruppengegner ist Ungarn, das den Portugiesen am frühen Abend 0:3 unterlegen war.

bak

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