Fußball-Nationalspieler Michael Ballack hat die Härte von Trainer Ottmar Hitzfeld zu spüren bekommen und muss erstmals beim FC Bayern München eine Geldstrafe bezahlen. «Ich kann das nicht dulden, dass ein Spieler öffentlich über Positionen spricht oder Positionen fordert», begründete Hitzfeld sein Durchgreifen, nachdem Ballack öffentlich Kritik am Spielsystem geäußert hatte. Der «Fußballer des Jahres» räumte umgehend ein, einen Fehler gemacht zu haben. «Es war falsch von mir, das in der Öffentlichkeit zu sagen», erklärte Ballack. Er akzeptiere die Geldstrafe.
Hoher Betrag
Eine Summe wurde nicht genannt. Ballack hat nach Auskunft von Hitzfeld eine Strafe zu zahlen, die «sicherlich höher ist als die von Claudio Pizarro». Gegen den Peruaner soll Hitzfeld nach dessen Kritik in der Winterpause eine Buße in Höhe von 10.000 Euro verhängt haben.
"kicker"-Interview war der Auslöser
«Ich möchte nicht berechenbar sein, dass jeder weiß, es ist immer der gleiche Betrag, den man zu bezahlen hat, wenn man Kritik übt oder Forderungen stellt», erklärte der Trainer. «Ich hasse das natürlich, wenn in aller Öffentlichkeit gejammert wird.» Ballack hatte in einem «kicker»-Interview gesagt, dass sich sich im Spielsystem des Bundesliga-Spitzenreiters eine offensivere Rolle für sich wünscht.
Ballack zeigt sich reuig
Nach einem Gespräch mit dem Mittelfeldspieler verkündete Hitzfeld die Strafe vor der Mannschaft. «Wir haben uns ausgesprochen, und damit ist die Sache vom Tisch», sagte Ballack, der den Weg über die Öffentlichkeit offenbar mittlerweile selbst für falsch hält. «Das hätte man auch intern klären können», meinte der 26-Jährige. Er habe versucht seinen Standpunkt zu erläutern. «Wenn man selber kritisiert wird, versucht man sich natürlich zu rechtfertigen», sagte der frühere Spieler von Bayer Leverkusen, der für sechs Millionen Euro gekommen war.
Hitzfeld ohne Verständnis
Der Kritik des Nationalspielers, er werde nicht seiner Torgefahr entsprechend eingesetzt, begegnete Hitzfeld mit wenig Verständnis. «Es liegt ja auch ihm, dass er in den Torabschluss geht, dass er in den Strafraum geht. Das ist ja nicht verboten», sagte der Coach. Jeder Spieler müsse Defensivaufgaben übernehmen.
Appell an den Teamgeist
«Michael Ballack geht es auch darum, dass seine Leistung auch gewürdigt wird, wenn er kein Tor schießt», äußerte sich Hitzfeld. Der Coach forderte «Ruhe beim FC Bayern» und appellierte an den Teamgeist: «Wenn wir alle an einem Strang ziehen und sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt, dann sind wir nicht mehr zu bremsen.»