FC Bayern München Gomez übt Selbstkritik

Nur 14 Tore in 42 Pflichtspielen und ein einziger Treffer in der Champions League. So hatte sich Mario Gomez seine erste Saison beim FC Bayern München nicht vorgestellt. Jetzt äußerte sich der Stürmer selbstkritisch.

Stammplatz, Tore, Titel - Mario Gomez hatte viel vor, als er im vergangenen Sommer zu Bayern München kam. Neuneinhalb Monate später strebt der Fußball-Rekordmeister dem Triple entgegen, doch Gomez hat daran kaum Anteil. Kein Stammplatz, nur 14 Tore in 42 Pflichtspielen: Diese Bilanz stellt Gomez trotz der Aussicht auf drei Trophäen nicht zufrieden. "Es geht besser. Ich bin nicht zu Bayern gekommen, um Ergänzungsspieler zu sein", sagt er selbstkritisch.

Doch genau das ist der 24-Jährige bislang unter Trainer Louis van Gaal. "Ich hätte gerne häufiger gespielt, gerne auch mehr Tore erzielt. Insgesamt, aber auch in der Champions League", sagte Gomez vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Olympique Lyon. Einen einzigen Treffer hatte er bei zehn Einsätzen auf europäischem Parkett vor dem Treffen mit den Franzosen zustandegebracht - nicht unbedingt ein herausragender Nachweis seiner Klasse.

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Die Enttäuschung hemmt Gomez

51 Tage vor Beginn der WM ist die Position von Gomez im Star-Ensemble des FC Bayern auch für Bundestrainer Joachim Löw ein Problem. Zumal Gomez' Clubkollege Miroslav Klose in der internen Rangliste sogar noch hinter dem 35-Millionen-Euro-Mann steht und der Kölner Lukas Podolski schwächelt. "Ich weiß, dass in dieser Saison die Erfolgserlebnisse bei ihnen nicht sehr häufig waren. Dennoch zweifle ich bei keinem an der Qualität", sagte Löw über seine drei wichtigsten Stürmer. Doch besonders an Gomez nagt die Situation.

"Es fällt mir nicht leicht, damit umzugehen", gibt er zu: "Ich merke an meinen Aktionen, dass mich die Enttäuschung hemmt. Dass Selbstbewusstsein und Energie fehlen, die ich habe, wenn auf mich gesetzt wird." Van Gaal setzt auf Gomez, allerdings vorzugsweise als Joker.

Von den zehn Spielen in der Champions League durfte er nur vier von Beginn an bestreiten, nur zweimal spielte er durch.

Dabei war er zu Saisonbeginn noch erste Wahl. In den ersten sechs Pflichtspielen traf er fünfmal, ehe ihn van Gaal beim 5:1 in Dortmund zur Pause rausnahm - obwohl er doch wieder getroffen hatte. "Für mich war das sehr verwunderlich, auch für viele andere", sagt Gomez über diese Maßnahme. Verstanden hat er sie bis heute nicht, auch wenn er sich mit offener Kritik an van Gaal zurückhält.

Im zweiten Jahr soll alles besser werden

"Es liegt zum großen Teil an mir", sagt Gomez selbstkritisch über seine Schwierigkeiten im ersten Bayern-Jahr. Doch er ergänzt: "Es liegt auch an der Spielweise." In van Gaals 4-3-3-System sind Flanken selten, zumal die Außen Franck Ribery und Arjen Robben häufig nach innen ziehen und selbst den Abschluss suchen. Außerdem bekommt Gomez wenige Bälle in den Lauf gespielt und damit nicht so viele Torchancen wie zuvor beim VfB Stuttgart.

Angesichts dieser Problematik ist seine Bilanz keineswegs so schlecht, wie es auf den ersten Blick scheint. Gomez hatte auch das Pech, dass Konkurrent Ivica Olic seine Verletzungspause nutzte, und sich mit wichtigen Toren empfahl. Und der unermüdliche Shootingstar Thomas Müller passt van Gaal aufgrund seines größeren Aktionsradius' einfach besser ins Konzept als Strafraumstürmer Gomez.

Doch der weiß um die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Schon im zweiten Jahr beim FC Bayern soll alles besser sein. "Nächstes Jahr greife ich an. Ich will Stürmer Nummer 1 sein", sagt er. 20 bis 25 Ligatore hält er für realistisch, "das ist mein Anspruch".

SID
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