Trauerfeier für Franz Beckenbauer Gute Freunde, alles gute Freunde

Schwerer Abschied: Karl-Heinz Rummenigge, Wolfgang Overath und Lothar Matthäus bei der Gedenkfeier von Franz Beckenbauer in der Allianz Arena
Schwerer Abschied: Karl-Heinz Rummenigge, Wolfgang Overath und Lothar Matthäus bei der Gedenkfeier von Franz Beckenbauer in der Allianz Arena
© Ulrich Gamel / Imago Images
In der Allianz-Arena verabschieden sich viele prominente Fußballer mit emotionalen Worten vom Größten ihres Sports. Aber einige von ihnen erheben auch schwere Vorwürfe gegen diejenigen, die zuletzt auf Distanz zu Beckenbauer gingen.

Natürlich redet man über Tote nicht schlecht. Aber es hat auch niemand jemals über ihn schlecht geredet, als er noch lebte. Franz Beckenbauer war einer dieser Menschen, denen man selbst dann nicht böse sein konnte, wenn er einen verärgert hat oder beleidigte oder aus dem Job rauswarf – oder wenn er einfach nur dummes Zeug erzählte, was durchaus des Öfteren der Fall war. "Firlefranz“ wurde er in solchen Momenten genannt. 

So sitzen an diesem Tag der Trauer alle hier in der Allianz-Arena in seltener Eintracht zusammen. Spieler, mit denen er zusammen gespielt hat. Spieler, die er trainiert hat. Trainer, die er eingestellt hat und dann im Zorn feuerte. Politiker, die ihn verehrten, zuletzt aber auf Distanz gingen. Sponsoren, die nicht genug von ihm bekommen konnten und ihn später fallen ließen. Wegen des Sommermärchens, natürlich, dieses mittlerweile verflixten Sommermärchens. Journalisten und Journalistinnen, die ihn viele Jahre lang zu einer Lichtgestalt hochschrieben und sich am Ende an ihm abgearbeitet haben. Und natürlich all die Fans, die ihn immer bewundert haben und die ihm auch immer alles verziehen. Für sie bleibt Beckenbauer der Franz. Für sie bleibt das Sommermärchen das Sommermärchen. Punkt.

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