Im dritten Anlauf hat die schwierige Suche nach einem Nachfolger für Klaus Allofs bei Werder Bremen geklappt. Der Fußball-Bundesligaclub verpflichtete am Donnerstag den früheren Profi Thomas Eichin als neuen Geschäftsführer Sport. Der 46-Jährige unterschrieb bei den Hanseaten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Einziger Haken: Eichin kann seinen ersten Manager-Posten in der Bundesliga erst im Frühjahr 2013 antreten.
Derzeit arbeitet Eichin als Geschäftsführer für die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Diese Aufgabe soll er bis zum Saison-Aus für den derzeitigen Tabellenzweiten erfüllen. Das bestätigte Werders Aufsichtsrats-Vorsitzender Willi Lemke. "Wir haben für die Nachfolge von Klaus Allofs eine smarte Lösung angekündigt und sie mit Thomas Eichin gefunden", erklärte Lemke in einer Mitteilung des Vereins.
Dritte Wahl nach Absagen von Beiersdorfer und Kosicke
Laut Lemke stand der ehemalige Bundesligaspieler von Borussia Mönchengladbach und des 1. FC Nürnberg von Beginn an "auf unserer Shortlist" für den Manager-Posten. "Er passt mit seinem bisherigen Erfahrungen genau in unser Anforderungsprofil", betonte Lemke. Zuvor hatte er bei der Suche nach einem Allofs-Nachfolger zwei Absagen von den Kandidaten Dietmar Beiersdorfer und Marc Kosicke erhalten. Der langjährige Werder-Sportchef Allofs war zum VfL Wolfsburg gewechselt.
Eichin, der am Nachmittag in Bremen vorgestellt werden sollte, freut sich auf die neue Aufgabe. "Das ist die einmalige Chance für mich, in einer sehr interessanten Position bei einem so renommierten Verein in den Fußball zurückzukehren", teilte der neue Sportchef mit. Er komplettiert damit auch die Werder-Führung mit den anderen Geschäftsführern Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer.
Dank an die Kölner Haie
Der frühere Abwehrspieler bedankte sich zudem bei Gesellschaftern der Kölner Haie, die ihm den Wechsel ermöglichten. Eichin hatte erst 2012 seinen Vertrag beim achtmaligen deutschen Eishockeymeister bis 2016 verlängert. "Aber noch gilt es, in Köln eine Mission zu erfüllen. Wir wollen diese Saison mit einem sehr großen Erfolg beschließen", erklärte Eichin, der seit mehr als 13 Jahren die Geschicke beim DEL-Club auf verschiedenen Positionen mitbestimmte. Unter Eichin und dem ehemaligen Bundestrainer Uwe Krupp fanden die Haie mittlerweile zu einstiger sportlicher Stärke zurück.
Reuter wird Rollmann-Nachfolger in Augsburg
Auch der FC Augsburg ist bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer fündig geworden. Den Job übernimmt Ex-Nationalspieler Stefan Reuter Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, erhält der 46-Jährige bei den Schwaben einen Vertrag bis 2015. Der Weltmeister von 1990 bringt Manager-Erfahrung aus seiner Zeit beim TSV 1860 München mit, wo er von 2006 bis 2009 tätig war.
"Ich freue mich auf die neue Aufgabe beim FCA, weil ich überzeugt bin, dass wir die gesteckten Ziele erreichen können", sagte Reuter laut Mitteilung des Vereins. Abstiegskandidat Augsburg hatte sich kurz vor Weihnachten überraschend vom bisherigen Manager Jürgen Rollmann getrennt. Rollmann hatte erst während der Hinrunde die Nachfolge von Manfred Paula angetreten.
"Wir freuen uns, dass wir mit Stefan Reuter einen absoluten Fachmann für den FC Augsburg gewinnen konnten. Er hat sich ganz kurzfristig zum FCA bekannt, weil er das Potenzial des Clubs erkannt hat", sagt FCA-Präsident Walther Seinsch. Reuters Vertrag gilt unabhängig von der Ligazugehörigkeit des Vereins.