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Fußball Didavi, Cissé, Ronaldo und Pirlo sind die Spieler des Monats April

Im Januar hatte kaum ein Experte Daniel Didavi und Papiss Demba Cissé auf dem Zettel, als es um die herausragenden Akteure der Rückrunde in der Bundesliga und der Premier League ging – beide haben aber einen unglaublichen Lauf. Wir haben auch die Spieler des Monats April in Spanien und Italien gewählt.

Zum siebten Mal in dieser Saison küren wir die Spieler des Monats in den vier großen europäischen Ligen – die Mischung ist mal wieder sehr bunt:

In der Bundesliga fiel unsere Wahl, die wie gewohnt unabhängig von Noten getroffen wird, auf einen Newcomer, in der Primera División führte der Weg nicht an einem üblichen Verdächtigen vorbei und in der Serie A wird ein Routinier für seinen zweiten Frühling geehrt. Und dann ist da noch Papiss Demba Cissé, der Newcastle in die Champions League führen könnte und sich gleichzeitig über den Klassenerhalt des SC Freiburg freuen kann.

Bundesliga: Daniel Didavi

Die Entwicklung des 1. FC Nürnberg ist beachtlich und hat – wie schon im vergangenen Jahr – zum frühzeitigen Klassenerhalt geführt. Dabei greifen Club-Trainer Dieter Hecking und sein Manager Martin Bader gerne auf junge Leihspieler zurück, die in ihren ursprünglichen Vereinen nicht richtig zum Zug kommen, das Talent aber unbestritten ist.

So war das auch mit Daniel Didavi. Der in Nürtingen geborene Didavi schaffte es beim VfB Stuttgart nicht zum Stammspieler, die Club-Verantwortlichen glaubten aber an seine Fähigkeiten. Nach einer schwierigen Anfangsphase mit einer langen Verletzungspause ging die Rechnung in der Rückrunde auf, Didavi avancierte mit sechs Toren und drei Vorlagen im April zu einem der besten Spieler der Bundesliga.

Doch in Nürnberg gibt es wegen des kometenhaften Aufstiegs nicht nur fröhliche Gesichter – trotz eines klaren Bekenntnisses Didavis zum Club ist der Verbleib des offensiven Mittelfeldspielers sehr fraglich. Der VfB möchte Didavi zurückholen, wenn der aber keinen neuen Vertrag in Stuttgart unterzeichnet, könnten andere, zahlungskräftigere Vereine als Nürnberg zum Zug kommen. Und somit droht nach Mehmet Ekici der nächste Abgang eines Spielmachers, fraglos die Kehrseite des Nürnberger Modells.

Es stehen also spannende Wochen bevor, denn Didavi möchte seinen Ex-Club gerne davon überzeugen, in Nürnberg bleiben zu dürfen. "Ich möchte auch nächstes Jahr hier spielen", sagte Didavi in der Bild-Zeitung. "Es ist schön, wenn der VfB international spielt. Aber mir ist das Vertrauen des Trainers wichtiger – und das bekomme ich hier! Außerdem brauche ich Spiele, die bekomme ich auch hier."

Premier League: Papiss Demba Cissé

Neben Daniel Didavi hätte es, wie schon im März mit Cedrik Makiadi, auch der eine oder andere Spieler des SC Freiburg verdient gehabt, als Spieler des Monats ausgezeichnet zu werden. Die beeindruckende Erfolgsserie von zehn Spielen ohne Niederlage war laut Manager Dirk Dufner aber nur möglich, weil die Breisgauer in der Winterpause Torjäger Papiss Demba Cissé nach Newcastle verkaufen konnten.

"Papiss ist vielleicht der beste Spieler, der je in Freiburg gespielt hat – aber mit ihm hätten wir die Klasse wohl nicht gehalten", sagte Dufner vor einigen Tagen in der Bild-Zeitung. Die Freiburger waren so tatsächlich schwerer auszurechnen, 17 verschiedene Torschützen sind ein Beleg für die These Dufners. Somit war es eine Win-win-Situation. Denn auch Cissé startete bei den Magpies so richtig durch, als Krönung gelangen dem Senegalesen gestern im Nachholspiel zwei Traumtore gegen Chelsea – Newcastle kann weiter von der Champions League träumen.

Nach dem Afrika Cup kam Cissé erst Anfang Februar erstmals zum Einsatz, seitdem schaffte der Stürmer in zwölf Spielen 13 Treffer und nicht nur die beiden Tore gegen Chelsea verdienen das Gütesiegel "Traumtor". Der April begann mit beiden Toren zum 2:0-Sieg gegen Liverpool, der zweite Treffer beim 2:0 in Swansea war ein unglaublicher Heber, gegen Bolton und Stoke traf Cissé ebenfalls und nur die 0:4-Pleite in Wigan war ein Ausrutscher.

"Ich genieße das natürlich hier in Newcastle", erzählt Cissé in einem Interview mit dem kicker. "Ich habe mich sehr schnell eingelebt. Und es ist großartig, wie gut es läuft mit dem Team." Cissé ist sich allerdings auch sicher, dass sein Lauf nicht ewig halten wird: "Als Stürmer weiß ich, dass irgendwann sicher eine Phase kommen wird, in der man die Chancen eben nicht reihenweise versenkt."

Primera División: Cristiano Ronaldo

Es dauert zwar noch einige Monate, bis der neue Weltfußballer des Jahres feststehen wird, die Diskussionen beginnen aber bereits jetzt, kurz vor Ende einer grandiosen Saison. Unabhängig vom Champions League-Finale und der Europameisterschaft, wo sich auch noch deutsche Spieler in die Notizbücher spielen können, ist die Wahl für Real-Coach José Mourinho bereits entschieden. Es könne nur einen geben und der müsse laut Mourinho Cristiano Ronaldo heißen.

Mit seinen 44 Saisontoren hat Ronaldo die Königlichen zum ersten Titel in der spanischen Meisterschaft seit 2008 geführt. 44 (in Worten vierundvierzig) ist ein unglaublicher Wert, der seit Gerd Müllers Zeiten in der Bundesliga kaum vorstellbar ist. Im April gelangen Ronaldo sechs Tore, den Titel Spieler des Monats verdiente er sich vor allem durch den Siegtreffer im Clasico gegen den FC Barcelona, als er die Kritik widerlegte, in wichtigen Spielen nicht treffen zu können.

Das Spiel Ronaldos ist insgesamt kompletter und mannschaftsdienlicher geworden, auch wenn er auf sein Theater nicht ganz verzichten möchte. Dazu gehört die Zelebration jedes Freistoßes oder die Zurschaustellung seines Körpers. Ronaldo wird geliebt oder gehasst, dazwischen gibt es nichts.

Serie A: Andrea Pirlo

Der April war eindeutig der Monat von Juventus Turin. In sechs Spielen holte die Alte Dame die maximale Punktzahl und liegt an der Spitze der Serie A. Dabei glänzte mit Arturo Vidal auch ein ehemaliger Bundesliga-Spieler, der Chilene überzeugte als unermüdlicher Kämpfer im Mittelfeld und erzielte zudem vier Tore. Der Spiritus Rector ist aber Andrea Pirlo, der mit seinen 31 Jahren seine Bestform wiedergefunden hat.

Pirlo bekommt in den italienischen Zeitungen eine Bestnote nach der anderen und beim Titelrivalen AC Mailand staunen die Verantwortlichen, zu was Pirlo noch imstande ist. Seine Freistöße und Ecken sorgen für ständige Gefahr, sein Auge für die Mitspieler ist sensationell und mit den Pässen in die Tiefe hebelt Pirlo immer noch fast jede Abwehr aus.

"Nochmal in einem neuen Team zu spielen, hat mir eine Extra-Motivation gegeben", sagte Pirlo vor einigen Tagen auf der Website von Juventus, nicht ohne auf das brisante Titelduell mit Milan einzugehen: "Wir wissen, dass die Rossoneri bis zum Schluss kämpfen werden und es ist völlig klar: Nach meinen zehn Jahren in Mailand ist es ein ganz spezielles Duell für mich."

Marcus Krämer

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