Aber es scheint dennoch eher unwahrscheinlich zu sein, dass der Traum des Deutschen in Erfüllung geht. Der Vorschlag stammt von Reals Sportdirektor Benito Floro. Dieser hatte dem neuen Vereinspräsidenten Fernando Martín eine Liste mit Kandidaten für das Traineramt vorgelegt. Darin steht Schuster, derzeit beim spanischen Erstligisten FC Getafe unter Vertrag, nach spanischen Presseberichten vom Dienstag an erster Stelle. Der Clubchef war von den Plänen jedoch nicht allzu angetan und zog es vor, sich nach einem Coach mit Erfahrung und großem Namen umzusehen.
Floro hielt seine Planungen schriftlich in einem Bericht fest. Darin empfahl er Real auch die Aufnahme der Ex-Profis José Martínez Pirri und Michel in den Trainerstab sowie die Verpflichtung der Top-Spieler Adriano (Inter Mailand) und Steven Gerrard (FC Liverpool). Da er mit den Vorschlägen in der Clubführung auf Ablehnung stieß, wird der Sportdirektor, so wird erwartet, demnächst seinen Rücktritt erklären. Dabei ist er noch nicht mal drei Monate im Amt.
"Don Bernardo eine gute Lösung"
Schuster meinte zu Floros Plänen: "Das ist einer von denen, die sich im Fußball auskennen. Aber mich hat niemand angerufen." Reals Boss zog es derweil vor, sich im Ausland nach einem Coach umzusehen. Als seine Favoriten gelten Rafael Benítez (FC Liverpool), Fabio Capello (Juventus Turin), Arsène Wenger (FC Arsenal), Carlo Ancelotti (AC Mailand) und José Mourinho (FC Chelsea). Jedoch handelte er sich bei den fünf "Magnifiques", wie die Kandidaten unter Anspielung auf einen alten Belmondo-Film genannt werden, bislang nur Absagen ein. Ancelotti verlängerte am Dienstag seinen Vertrag in Mailand bis 2008.
Schuster hat in Spanien zwar für die "Großen Drei" FC Barcelona, Real und Atlético Madrid gespielt, aber als Trainer nur für kleinere Vereine gearbeitet - für CD Xerez, UD Levante und Getafe. Allerdings hat der "blonde Engel" durchaus Fürsprecher. "Schuster wäre ein Trainer, der noch nicht alle Trophäen gewonnen hat und erfolgshungrig ist", meint der Kolumnist Juanma Trueba im Sportblatt "As". Dessen Kollege Damiàn Gonzàlez ergänzt: "Ich habe das Gefühl, dass Don Bernardo für dieses irreale Madrid eine gute Lösung wäre."
DPA