Sex-Skandal im französischen Fußball Ribéry spricht über Folgen der Affäre

Der französische Nationalspieler Franck Ribéry gibt die Hoffnung nicht auf: Trotz seiner möglichen Verwicklung in den Sex-Skandal der Nationalelf möchte er bei der WM dabei sein. Nun hat er sich erstmals zu den Auswirkungen dieses Skandals auf seine Familie geäußert.

Franck Ribéry hat erstmals nach Ausbruch der "Rotlicht-Affäre" um die französische Fußball-Nationalelf sein Schweigen gebrochen. "Das hat meine Familie verletzt, die mir nahe stehenden Menschen. Das ist alles, was ich dazu sagen möchte", sagte der Dribbelkünstler des FC Bayern München am Samstagabend im Interview mit dem französischen Sportsender "Orange Sport".

Der Mittelfeldspieler nahm nach kritischen Worten von Sportstaatssekretärin Rama Yade auch Stellung zu seiner Zukunft bei den "Bleus". "Das Trikot der französischen Nationalmannschaft ist heilig", hatte Yade am Donnerstag erklärt und betont, sollte ein Ermittlungsverfahren gegen Ribéry eingeleitet werden, werde er das Trikot nicht tragen dürfen.

"Ich bin stolz, Franzose zu sein. Wenn ich bei den Bleus bin, bin ich immer glücklich, für mein Land zu spielen. Ich habe mich immer voll eingesetzt. Das ist eine Ehre. Ich will nach Südafrika und die bestmögliche WM spielen", sagte Ribéry.

Ribéry war im April von der Pariser Staatsanwaltschaft als Zeuge vernommen worden. Bei den Ermittlungen ging es auch darum, ob prominente Kunden einer Pariser Prostituierten von deren Minderjährigkeit wussten. Laut Medienberichten sollen auch mehrere Nationalspieler in diese Affäre verwickelt sein. Für Beziehungen mit minderjährigen Prostituierten sieht das französische Recht Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren und Geldstrafen von bis zu 45.000 Euro vor.

FC Bayern München kämpft gegen Sperre

Ob Ribéry auflaufen kann, ist nicht nur für die französische Nationalmannschaft ein Thema, sondern auch für den FC Bayern München. Die Münchner lassen beim juristischen Kampf gegen die Sperre von Ribéry im Champions-League-Finale am 22. Mai gegen Inter Mailand nichts unversucht. "Ich werde persönlich mit nach Lyon gehen", kündigte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge an. "Wir werden kämpfen. Das sind wir uns und speziell Franck schuldig", betonte Rummenigge vor der Berufungsverhandlung.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird nach einem Einspruch des FC Bayern am Mittwoch im schweizerischen Nyon über eine mögliche Reduzierung der Drei-Spiele-Sperre für Ribéry verhandeln. Der französische Nationalspieler hatte im Halbfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon (1:0) die Rote Karte gesehen. Ein Foul an Lyon-Stürmer Lisandro Lopez wurde von den UEFA-Gremien als Tätlichkeit bewertet.

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