Durch einen schmeichelhaften Punktgewinn hat Bayern München vorzeitig sein 21. Meisterstück und zudem das Double perfekt gemacht. Drei Tage nach dem Uefa-Cup-Debakel von St. Petersburg (0:4) lieferten die Münchner beim torlosen Remis als Gast des VfL Wolfsburg erneut eine klägliche Leistung ab, sind aber bei zehn Punkten Vorsprung vor dem Zweiten Werder Bremen drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom Platz eins der Bundesliga zu verdrängen. Früher als in dieser Saison machten nur die Bayern selbst zweimal die Meisterschaft perfekt.
Die Bayern feierten zudem das siebte Double, nachdem sie das DFB-Pokalfinale am 19. April mit 2:1 nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund gewonnen hatten. Bereits 1969, 1986, 2000, 2003, 2005 und 2006 waren die Bayern in einer Saison Meister und Pokalsieger geworden.
Bayern beschränkten sich auf das Nötigste
Gegen überlegene Wolfsburger beschränkte sich die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld, der seinen 17. Titel als Vereinstrainer und seine siebte. deutsche Meisterschaft gewann, auf das Nötigeste und hatte mehrmals Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Ohne ein halbes Dutzend Leistungsträger - allen voran Torwart Oliver Kahn, der zum Abschied seinen achten Meistertitel feiern kann, und der französische Nationalspieler Franck Ribery - fand der Rekordmeister zu keiner Zeit ins Spiel. In der Offensive konnten die Münchner kaum einmal für Gefahr sorgen, während in der Abwehr immer wieder Abstimmungsprobleme zu Torszenen der "Wölfe" führten. Bayern-Präsident Franz Beckenbauer hatte in der Halbzeitpause sogar geunkt, dass die Bayern in diesem Spiel "sicher nicht Meister werden".
Vor 30.000 Zuschauern in der VW-Arena war die Chancenverwertung das einzige Manko der Gastgeber. Schon in der vierten Minute hätten die Niedersachsen in Führung gehen müssen, als Edin Dzeko völlig frei auf Ersatzkeeper Michael Rensing zulief, den Ball aber deutlich neben das Tor schoss. Weitere gute Möglichkeiten vergab Kapitän Marcelinho mit einem direkten Freistoß (19.) und einem verstolperten Ball im Strafraum (21.). Glück hatten die Bayern auch in der 30. Minute, als Grafite, der in der 90. Minute noch eine große Gelegenheit hatte, sich dem Gäste-Tor bedrohlich näherte, den Ball aber parallel zur Torlinie am Kasten vorbeizirkelte.
Toni und Podolski ohne Torchance
Die Münchner kamen indes nur ganz selten in die Nähe des VfL-Tores. Die beste Chance vor der Pause vergab Torjäger Luca Toni, dessen Schuss nach Vorlage von Mark van Bommel noch vom Wolfsburger Jan Simunek abgeblockt worde (14.). Ansonsten blieb der italienische Nationalspieler ebenso wie sein Sturmpartner Lukas Podolski äußerst blass.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Platzherren das spielbestimmende Team. Kurz nach dem Wiederanpfiff hatte erneut Marcelinho das 1:0 auf dem Fuß, vergab die Chance jedoch aus 14 Metern (50.). Eine Schusschance des Portugiesen Ricardo Costa (70.) ging nur ans Außennetz des Münchner Tores.
Beste Spieler im Team des Ex-Bayern-Trainers Felix Magath waren Sascha Riether und der Japaner Makoto Hasebe. Auf Seiten der enttäuschenden Bayern konnten allenfalls der sichere Keeper Rensing und van Bommel im defensiven Mittelfeld gefallen.
Duisburg darf wieder hoffen
Im zweiten Sonntagsspiel ging es spannend zu. Der dritte Doppelpack von Manasseh Ishiaku und ein Last-Minute-Tor von Blagoy Georgiew lassen den MSV Duisburg wieder auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga hoffen. Der Nigerianer Ishiaku legte mit seinen beiden Treffern den Grundstein zum 3:2 (2:1)-Erfolg der Zebras gegen Bayer Leverkusen, den der Bulgare Georgiew in der Nachspielzeit mit einem Schuss in den Winkel perfekt machte.
Durch den ersten Heimsieg seit dem 2. Dezember 2007 verbesserte sich Duisburg auf Rang 16. Der Rückstand auf den rettenden 15. Platz ist durch den dritten Heimsieg der Saison auf drei Zähler geschmolzen. Leverkusen bleibt nach der fünften Auswärtsniederlage in Serie auf Platz sechs und hat drei Punkte Rückstand auf einen Uefa-Cup-Platz.