Trainer des 1. FC Köln "Bei jeder Gelegenheit ans Bein pinkeln": Steffen Baumgart teilt gegen TV-Experte Hamann aus

"Absolute Frechheit": Kölns Trainer Steffen Baumgart verteidigt seine Zunft vor unsachlicher Kritik durch TV-Experten
"Absolute Frechheit": Kölns Trainer Steffen Baumgart verteidigt seine Zunft vor unsachlicher Kritik durch TV-Experten
© Rolf Vennenbernd / DPA
Steffen Baumgart hat wie zuvor Thomas Tuchel den TV-Experten Dietmar Hamann kritisiert. Dessen Aussagen über Union Berlin und den entlassenen Trainer Urs Fischer seien eine "absolute Frechheit" gewesen.

Der Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart, hat kräftig gegen den TV-Experten Dietmar Hamann ausgeteilt. Der hatte vor Wochen Union Berlin dafür kritisiert, dass der Klub trotz anhaltender Erfolgslosigkeit an Trainer Urs Fischer festhalte. Mittlerweile hat sich Union von Fischer getrennt. Dennoch war das, was Hamann zum den Fall zu sagen hatte, für Baumgart absolut unangemessen, wie er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" in einem Interview sagte: "Wenn Didi Hamann vor zwei Wochen sagt, es sei unverantwortlich von Union Berlin, an diesem Trainer festzuhalten, dann halte ich das für eine absolute Frechheit. Wieso darf er sich solch ein Urteil erlauben?" Nicht mal er selbst wage es, die Trennung zu bewerten, sagte Baumgart, obwohl er "mehr Einblick bei Union Berlin" habe, als viele annehmen.

Baumgart ist nach Bayern-Trainer Thomas Tuchel der zweite Coach, der die Äußerungen von Hamann öffentlich verurteilt. "Ich habe das Gefühl, dass einige Kritiker auf einer Einbahnstraße fahren. Wir müssen hinnehmen, dass irgendwelche Leute, die wirklich weit von unserer Arbeit weg sind, uns ständig ans Bein pinkeln", meinte Baumgart. "Leute, die eigene Probleme haben, sich dann aber in der Öffentlichkeit hinstellen und sagen: Wir wissen, was los ist. Bei jedem Protagonisten, bei jedem Verein."

Steffen Baumgart: Sind nicht Blitzableiter der Nation

Tuchel hatte sich rund um das Spiel seiner Mannschaft gegen Borussia Dortmund mit beißender Ironie zu Dietmar Hamann und Lothar Matthäus geäußert, die Tuchel und den Rekordmeister zuvor immer wieder scharf kritisiert hatten:  "Wenn die Aufgabe eines Experten nur noch darin besteht, allen bei jeder Gelegenheit ans Bein zu pinkeln, dann muss er sich auch nicht wundern, wenn irgendwann mal jemand sagt: Pass auf, du bist mir einfach nicht wichtig genug", sagte Baumgart.

Der Kölner Trainer stellte sich grundsätzlich vor seine Kollegen und warb um Verständnis, wenn diese auf Kritik mal dünnhäutig reagierten. "Der Unterschied ist halt, dass der Trainer eine Verantwortung hat und der Experte auf einer gemütlichen Couch sitzt und die ganze Nation ihm zuhört. Wir Trainer sind aber nicht die Blitzableiter der Nation." Ihm könne "genau das Gleiche passieren wie Thomas Tuchel", sagte der FC-Trainer.

Mit Material von DPA

tis

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