Transferstreit "Sollen wir Harakiri begehen?"

Neue Runde im Transferstreit: Werder-Vorsitzender Born dementiert zitierte Gehaltsummen zu Ailton, glaubt allerdings, dass der Stürmerstar zu halten gewesen wäre, wenn der Verein von Schalke rechtzeitig informiert worden wäre. Assauer winkt ab.

Werder Bremens Vorstandsvorsitzender Jürgen L. Born hat im Transferstreit mit Schalke 04 um die Profis Ailton und Mladen Krstajic das Jahressalär von Ailton in Höhe von 1,8 Millionen Euro dementiert. Der Clubchef erklärte gegenüber dpa: "Von Werder ist die Summe nicht genannt worden. Sein Gehalt liegt erheblich darunter."

In der "Kreiszeitung Syke» hatte Born in einem Interview das Gehalt von Ailton in dieser Höhe genannt. Er wird zitiert: "Wir haben das Gehalt in unserem Angebot auf 2,8 Millionen erhöht. Wohlgemerkt: Wir reden hier von Euro, nicht von D-Mark. Wenn ihm das immer noch nicht reicht, so ist das seine Entscheidung. Wir waren damit am Limit.".

Born: Bis an die finanzielle Schmerzgrenze gegangen

Der Werder-Chef wehrte sich gegen den Vorwurf, der SV Werder sei bei den Verhandlungen ein zu geringes Risiko eingegangen. Beide Profis können im nächsten Sommer ablösefrei zum FC Schalke 04 wechseln. Dort soll Ailton noch mehr Geld erhalten, als ihm von Werder zuletzt geboten wurde. "Die Leute denken immer, wir könnten nicht bis drei zählen und wollen nichts riskieren. Was aber die wenigsten wissen: Seit drei Jahren gehen wir jedes Mal ins Risiko. Wir hatten im letzten Jahr einen Verlustvortrag von drei Millionen Euro. Den konnten wir gerade mit Ach und Krach kompensieren. Sollen wir denn einen wirtschaftlichen Harakiri begehen?" fragte Born.

Vorwürfe an Assauer erneuert

Er erneuerte den Vorwurf, dass Schalke-Manager Rudi Assauer den SV Werder nicht korrekt informiert habe. "Hätte Rudi Assauer uns informiert, dass er Krstajic holt, so hätten wir bei Ailton noch nachlegen können. So aber war das nicht mehr möglich. Auch, weil wir in diesen Tagen die Lizenzgewährung für die neue Kapitalgesellschaft vorlegen müssen. Und darin können wir nicht auf einmal ganz andere Posten ausweisen", führte der Werder-Vorstandsvorsitzende aus.

Assauer gibt sich weiter unschuldig

Assauer wehrte sich am Dienstag erneut gegen die Vorwürfe aus Norddeutschland. «Schalke hat sich an den Ehrenkodex gehalten. Werder wusste, dass wir mit beiden Spielern sprechen. Auch im Transfer- Bereich muss man Niederlagen einstecken können, nicht nur auf dem Fußballplatz", sagte der Manager zwei Tage vor dem UEFA-Cup-Rückspiel gegen Kroatiens Vertreter NK Kamen Ingrad Velica in Gelsenkirchen.

"Wir waren nicht die einzigen"

Assauer verteidigte die Verpflichtung von Krstajic und Ailton. «Die Situation am Markt war so: Es musste zugeschlagen werden. Wir waren nicht die einzigen, die Interesse an den beiden Spielern hatten.»

DPA
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