Pep Guardiola stand vor den Mikrofonen von "Sky England" und sollte Fragen zum gewonnenen Meistertitel beantworten. Die Citiziens hatten gerade die Siegerehrung als englischer Meister im eigenen Stadion absolviert und der Sky-Reporter fragte Guardiola schließlich nach Sergio Agüero. Die Torjäger-Legende hatte nach seiner Einwechslung noch einmal 30 Minuten gespielt und zwei Tore zum 5:0-Sieg über den FC Everton beigetragen. Es war der letzte Auftritt des Argentiniers im Trikot von Manchester City nach zehn überaus erfolgreichen Jahren, in denen er insgesamt 260 Tore in 390 Partien erzielte.
Angesprochen auf Agüero kamen Guardiola die Tränen. Mit schluchzender Stimme sagte er: "Wir lieben ihn so sehr. Er ist ein spezieller Mensch für uns alle. Wir können ihn nicht ersetzen." Der Katalane war wirklich gerührt in dem Moment, so vermitteln es die TV-Bilder.
"Guardiola will immer im Mittelpunkt stehen"
Der Vater von Agüero, Leonel El Castillo, sieht das ganz anders. In einem Interview mit einem argentinischen Radiosender warf er Guardiola vor, dass dessen Tränen nicht echt waren: "Ich glaube nicht an seine Tränen. Nein, das tue ich nicht. Er wollte niemals weg." Damit spielte der Vater darauf an, dass der Klub seinem Sohn keinen neuen Vertrag angeboten hatte. Auf die Frage, ob die Tränen nur für die Kamera geflossen seien, antwortete er: "Sicher. Guardiola will immer im Mittelpunkt stehen und nicht die Spieler." El Castillo warf Guardiola ebenso vor, dass er die Champions League gar nicht gewinnen wolle. Das Finale hatte Manchester City gegen den FC Chelsea von Thomas Tuchel verloren.
Agüero absolvierte in der abgelaufenen Saison nur noch 20 Spiele. Er war häufig verletzt, zuletzt hatte Guardiola ihn kaum noch berücksichtigt. Im Champions-League-Finale eine Woche nach dem Spiel gegen Everton kam Agüero nur wenige Minuten zum Einsatz. Ende März hatte Guardiola ihm mitgeteilt, dass der Klub den Vertrag nicht verlängern werde.
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Dazu kommt: Vier der 16 Trainer im Viertelfinale waren Deutsche. Neben Tuchel und Bayern-Coach Hansi Flick waren dies Julian Nagelsmann (RB Leipzig) und Edin Terzic (Borussia Dortmund).
Agüero heuert in Barcelona an
Sorgen um seine sportliche Zukunft muss sich der 33-jährige Angreifer nicht machen. Vor wenigen Tagen unterschrieb er einen Zwei-Jahres-Vertrag beim FC Barcelona. Ob er mit Kumpel Lionel Messi zusammenspielen wird, ist offen. Messis Vertrag läuft aus, eine Vertragsverlängerung wurde noch nicht bekannt gegeben.
Quelle: "Sky sports"