VfB Stuttgart Kusshand geworfen - Trainer Zorniger sauer auf seinen Tor-Helden

Er war der Held des Spiels: Stuttgarts Timo Werner erzielte gegen Hoffenheim in der letzten Spielminute den Ausgleich. Danach warf er den Fans Kusshände zu - das gefiel seinem Trainer gar nicht.

Der VfB Stuttgart taumelt bisher durch die Saison, einer Pleite folgt die nächste. Es hatte in sieben Partien sechs Niederlagen gehagelt und auch gegen Hoffenheim sah es zunächst so aus, als würde sich daran nichts ändern. Dann folgte in der 90. Minute der Auftritt von Supertalent Timo Werner, ganze 19 Jahre alt. Ihm gelang im schwäbisch-badischen Derby per Kopf der 2:2-Ausgleich. Werner jubelte ausgelassen, lief strahlend über das Feld und warf den feiernden Fans Kusshände zu. Sein Tor rettete dem geplagten Club immerhin einen Punkt.

Nur einem Mann hatte das nicht gefallen. Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger kommentierte die Jubelarie von Werner sarkastisch, weil der junge Stürmer zwei Minuten später sogar den Siegtreffer auf dem Fuß hatte und vergab: "3:2 wäre möglich gewesen, aber unter dem Strich ist der Punkt ok. Den konnte Timo nicht reinmachen. Er war noch so mit Küsschen verteilen nach dem 2:2 beschäftigt, dass der Fokus noch nicht darauf lag, ihn reinzumachen. So ist das bei jungen Spielern“, sagte Zorniger dem TV-Sender "Sky".

Zorniger rastete aus

Schon unmittelbar nach der vergebenen Torchance war Zorniger am Spielfeldrand wütend geworden und hatte seinerseits höhnisch die Kusshände nachgemacht. Ganz zu verdenken ist es dem Trainer nicht. Stuttgart ist mit vier Punkten wieder Tabellenletzter. Mit einem Sieg wären die Schwaben zumindest vorerst auf den 15. Platz gesprungen.

Auch in Zukunft wird es für den kantigen Trainer nicht entspannter werden. Drei der besten Spieler seiner Mannschaft fallen länger aus, auch gegen Hoffenheim standen sie schon nicht zur Verfügung. Besonders schlimm wiegt der Verlust von Daniel Ginzcek. Der Torjäger erlitt einen Bandscheibenvorfall und wird erst zur Rückrunde wieder fit sein. Kapitän Christian Gentner plagen Achillessehnenprobleme und Mittelfeldspieler Filip Kostic fällt mit einem Muskelfaseriss mehrere Wochen aus.

Tim Schulze

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