Der "Kaiser" zur Fußball-WM 2010 Beckenbauer: Das Duell gegen England kommt zu früh

Franz Beckenbauer sieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Achtelfinal-Schlager gegen England körperlich im Vorteil. Für den "Kaiser" kommt das Duell gegen den Erzrivalen aber viel zu früh.

Franz Beckenbauer sieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Achtelfinal-Schlager gegen England körperlich im Vorteil. "Was für Deutschland spricht: Unsere Power! Die Engländer wirkten müde. Unsere Spieler dagegen wirken körperlich in besserem Zustand", meinte der "Kaiser" in seiner Bild-Kolumne vor dem Klassiker am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Sky live) in Bloemfontein.

Dies habe seinen Grund, führte Beckenbauer weiter aus: "Die Premier-League-Profis müssen weitaus mehr Spiele als ihre Bundesliga-Kollegen absolvieren. Deshalb sind sie oft bei den WM- oder EM-Turnieren ausgebrannt." Man müsse Respekt haben, "Angst sicher nicht! Die ersten beiden WM-Auftritte der Engländer waren dürftig, gegen die Slowenen haben sie sich gesteigert".

Ex-England-Legionär Jens Lehmann ist überzeugt, "dass die Jungs mehr Respekt vor uns haben als umgekehrt. Von den Engländern weiß ich: Denen ist mulmig", sagte der frühere Arsenal-Profi bei Sky.

Für Beckenbauer kommt das Duell gegen den Erzrivalen "aber viel zu früh. Ein solches Spiel sollte ein Halbfinale sein, nicht schon ein Achtelfinale. Das waren immer die größten, unvergesslichen Spiele unserer Geschichte. Bestimmt wird es wieder eine tolle Fußball-Schlacht. Für uns Europäer ist es das Spiel schlechthin. Jetzt geht die Weltmeisterschaft so richtig los."

Gefährlich würde die Engländer machen, so Beckenbauer, "dass die Schlüsselspieler Frank Lampard, Steven Gerrard und John Terry spüren, dass es möglicherweise die letzte Chance in ihrer Karriere ist, einen WM-Triumph zu erringen. Schließlich wartet England seit 1966 auf den Titel".

Zudem habe der italienische Teammanager Fabio Capello "offenbar die Truppe diszipliniert. Nachdem sie die EM-Qualifikation 2008 verpasst hatte, lag England danieder. Mit Capello kam wieder eine klare Struktur rein", sagte Beckenbauer: "Den kleinen Aufstand gegen den Trainer, den John Terry vor ein paar Tagen anzettelte, nehme ich nicht so ernst. Ich vermute, das kann man unter Lagerkoller abhaken."

SID
SID

PRODUKTE & TIPPS