Wie der französische Fußballverband FFF auf seiner Webseite mitteilt, starb Jean-Pierre Adams am Montag im Universitätsklinikum in Nîmes. Der ehemalige Nationalverteidiger hatte zuvor 39 Jahre im Koma gelegen. Im März 1982 unterzog sich Adams einer eigentlich eher kleinen Operation am Knie. Weil jedoch das Narkosemittel falsch dosiert war, nahm das Gehirn des Sportlers Schaden und er fiel ins Koma.
In der Folge wurde er fast vier Jahrzehnte lang von seiner Frau Bernadette in ihrem Zuhause gepflegt. Gegenüber CNN erhob sie in einem Interview schwere Vorwürfe gegen die Anästhesistin: Diese sei überlastet gewesen, daher hätte eine Nachwuchskraft nach ihrem Mann gesehen. Diese sei jedoch überfordert gewesen. Beide wurden später von einem Gericht zu relativ milden Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Adams sollte nie wieder erwachen.
Jean-Pierre Adams lief 22 Mal für "Les Bleus" auf
FFF-Präsident Noël Le Graët würdigte Leben und Leistung von Adams: "Jean-Pierre Adams war hinsichtlich seines Lebenswegs und seiner Karriere als respektierter und gefürchteter Gegenspieler ein Beispiel", so Le Graët über den Mann, der in den 1970er Jahren an der Seite von Marius Trésor ein legendäres Verteidiger-Duo bildete. Und weiter: "Jean-Pierre Adams ist Teil der Geschichte des französischen Teams, seines Einflusses, seiner Werte." Es sei ein Tag der Trauer im französischen Fußball, so Le Graët. In Gedanken sei er bei der Familie.
Adams wurde 1948 in Dakar im heutigen Senegal geboren und kam als Kind nach Frankreich. Er lief als Profi in den 1970er Jahren unter anderem für Olympique Nîmes, OGC Nizza und Paris Saint-Germain auf. Außerdem absolvierte er zwischen 1972 und 1976 als Verteidiger 22 Spiele für die Equipe Tricolore. Er hinterlässt seine Frau und zwei Söhne.

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