Es mutete an wie ein vorgezogenes Silvesterfeuerwerk, was einige Dutzend zum Teil Vermummte am Mittwochabend in der Innenstadt von Malmö veranstalteten. Mit Feuerwerkskörpern hüllen sie eine fast drei Meter hohe Bronzestatue in dicke Rauschschwaden. Dazu besprühen sie das Denkmal mit weißer Farbe. Einer schreibt "Cigani dö" auf die Pflastersteine.Das heißt soviel wie "Der Zigeuner ist tot". Die Statue wurde erst am 9. Oktober enthüllt – zu Ehren von Zlatan Ibrahimovic, einer Ikone bei den Fußballfans in der schwedischen Hafenstadt. Für den Festakt war der 38-Jährige extra aus den USA in seine Geburtsstadt gekommen. Den Schülern Malmös gab er kurzerhand schulfrei.
Ibrahimovic ist in Schweden geboren, seine Eltern stammen aus dem früheren Jugoslawien.
Ibrahimovic hofft auf Verständnis – und liegt daneben
Wenige Stunden bevor seine Statue das Ziel von mutmaßlichen Malmö-Ultras wurde, hatte Ibrahimovic verkündet, die Hälfte der schwedischen Aktien des Sport- und Unterhaltungsunternehmens Anschutz Entertainment Group (AEG) erworben zu haben. AEG hält seinerseits etwa die Hälfte am Hauptstadtklub Hammarby IF. Dem 116-fachen schwedischen Nationalspieler gehören damit faktisch 25 Prozent des Traditionsvereins. "Ich denke die Menschen in Malmö freuen sich für mich", hatte Ibrahimovic in einer Pressemitteilung erklärt. Doch damit lag der Weltstar daneben.
Stürmerstar provoziert: "Das fühlt sich lustig an"
Vielleicht stieß den Malmö-Fans aber auch die Flapsigkeit auf, mit der Ibrahimovic sein Engagement in Stockholm verkündete. "Ich habe den Verein und die Fans von Hammerby immer gemocht. Den Klub nun weiterzuentwickeln, fühlt sich sowohl lustig als auch aufregend an", hieß es in der offiziellen Stellungnahme. Der 1,95 Meter lange Stürmer begann seine Karriere im Alter von acht Jahren in der Jugendabteilung von Malmö FF und spielte von 1999 bis 2001 in der Fotbollsvenskan, der höchsten schwedischen Fußball-Liga im Trikot des Rekordmeisters. Auf seiner späteren Europa-Tour war er in allen großen Fußballigen aktiv. Zuletzt kickte der Superstar in der US-amerikanischen MLS für Los Angeles Galaxy.
Die schwedische Polizei hat die beschädigte Statue mittlerweile eingezäunt, um mögliche weitere Attacken zu verhindern. Zudem wird das 500 Kilo schwere Denkmal, das Ibrahimovic mit freiem Oberkörper beim Torjubel zeigt, von Sicherheitskräften bewacht.
Quellen: Twitter, Instagram