Der 4. NFL-Spieltag Letzte Woche historisch, jetzt desaströs: Miami wird zerlegt! Und ein Running Back führt Cincinnati vor

  • von Mona Stevens und Anja Treiber
Neun Monate nach seinem Herzstillstand zurück auf dem NFL-Spielfeld: Damar Hamlin.
Neun Monate nach seinem Herzstillstand zurück auf dem NFL-Spielfeld: Damar Hamlin.
© Adrian Kraus / DPA
Nach 70 Punkten in der Vorwoche werden die Miami Dolphins von den Buffalo Bills überrannt – die Partie gerät jedoch angesichts der Rückkehr von Damar Hamlin zur Nebensache. 

In der Vorwoche der Gewinner, jetzt der Verlierer: 

In der Vorwoche waren die Miami Dolphins nach dem historischen 70:20-Erfolg über die Denver Broncos das Team der Stunde und neuer Favorit auf den Super Bowl. Eine Woche später ist das Team aus dem Sunshine State Florida wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen – und wurden bei der 20:48-Niederlage gegen die Buffalo Bills förmlich an die Wand gespielt. Die Defensive der Dolphins gab dabei ein desaströses Bild ab und fand einfach keine Antwort auf den Angriff der Buffalo Bills rund um Quarterback Josh Allen. 

Anja Treiber (links) spielt als Wide Receiver für die Erlangen Rebels sowie die deutsche Nationalmannschaft (Tackle und Flag). Mit der Nationalmannschaft gewann sie 2015 die Bronzemedaille bei der EM, im Flag-Football 2017 die EM-Silbermedaille. Zuvor spielte die Lehrerin für Sport und Latein 25 Jahre Fußball, unter anderem für den SV 67 Weinberg in der zweiten Frauenbundesliga. Seit 2023 ist sie zudem im Trainerteam der neu gegegründeten U17-Mädchen-Flagfootball-Nationalmannschaft als Offensive Coordinator tätig.   Mona Stevens spielt für die "Saarland Ladycanes" sowie die deutsche Football-Nationalmannschaft der Frauen (Flag und Tackle) auf der Position des Quarterbacks. Außerdem fungiert Stevens seit 2022 für die NFL als offizielle Botschafterin des Flag Footballs. Die Saarländerin ist Teil des RTL NFL On-Air-Teams und in zahlreichen Formaten als Football-Expertin zu sehen.
Anja Treiber (links) spielt als Wide Receiver für die Erlangen Rebels sowie die deutsche Nationalmannschaft (Tackle und Flag). Mit der Nationalmannschaft gewann sie 2015 die Bronzemedaille bei der EM, im Flag-Football 2017 die EM-Silbermedaille. Zuvor spielte die Lehrerin für Sport und Latein 25 Jahre Fußball, unter anderem für den SV 67 Weinberg in der zweiten Frauenbundesliga. Seit 2023 ist sie zudem im Trainerteam der neu gegegründeten U17-Mädchen-Flagfootball-Nationalmannschaft als Offensive Coordinator tätig. 
Mona Stevens spielt für die "Saarland Ladycanes" sowie die deutsche Football-Nationalmannschaft der Frauen (Flag und Tackle) auf der Position des Quarterbacks. Außerdem fungiert Stevens seit 2022 für die NFL als offizielle Botschafterin des Flag Footballs. Die Saarländerin ist Teil des RTL NFL On-Air-Teams und in zahlreichen Formaten als Football-Expertin zu sehen.
© Privat

Beide Defensiven hatten Startschwierigkeiten und so wurde gleich in den ersten fünf Angriffen gescored. Buffalo stellte sich daraufhin schnell um und übte pausenlos Druck auf Quarterback Tua Tagovailoa aus. Die Defensive der Dolphins war jedoch weiterhin machtlos gegen das Feuerwerk von Josh Allen, der seinen Passempfänger Stefon Diggs in ein besonders gutes Licht rückte. Diggs fing Bälle über 120 Yards und drei Touchdowns und wurde damit zum Matchwinner. Neben Josh Allen, dem ein perfektes Spiel gelang. Nur vier (!) seiner 25 Pässe brachte der 27-Jährige nicht an den Mann. Darüber hinaus warf Allen vier Pässe in die Endzone und erlief selbst noch einen Touchdown – das ist bislang nur Drew Brees und Aaron Rodgers in der NFL-Geschichte gelungen. Die Belohnung für Buffalos Spielmacher: ein Quarterback Rating von 158,3 – die beste Leistungsbewertung, die ein Quarterback in der NFL erzielen kann. Letztmals gelang das einem Quarterback im Dezember 2020. Sein Name? Tom Brady, natürlich!

Buffalo und der emotionale Höhepunkt:

Die Defensive der Bills spielte am Sonntag mit extra viel Rückenwind, für uns auch der Moment des Spieltages: Safety Damar Hamlin feierte sein Comeback, nachdem er vor neun Monaten nach einem Tackle einen Herzstillstand auf dem Spielfeld erlitt und die gesamte Footballwelt in Schockstarre versetzte. Da schmeckt der Sieg für Buffalo gleich doppelt so gut. Und ein Moment, der selbst die Social-Media-Abteilung der NFL, die momentan fast nur noch Videos und Fotos von Taylor Swift bei den Spielen der Kansas City Chiefs teilt, einen eigenen Post wert war.

Der Spielzug des Tages:

Wenn die Offense der Tennessee Titans kurz vor der Endzone steht, wissen in der Regel alle NFL-Fans, was passieren wird: Runningback Derrick Henry – 1,91m groß und 112kg schwer – bekommt den Ball und trägt ihn über die Goalline. Selbes gilt, wenn die Titans kurz vor einem neuen First Down sind oder wenn sie überhaupt Yards machen wollen. Derrick Henry ist der Motor des gesamten Teams. Der "King", wie er ehrfürchtig auch genannt wird, ist nicht zu stoppen: 2020 rannte er für über 2000 Yards in einer einzigen Saison und bereits sechsmal erzielte er über 200 Yards in einem einzigen Spiel. Werte, die vor allem seine physische Überlegenheit ausdrücken. Und der Respekt, den die gegnerische Verteidigung dadurch vor ihm haben muss, ermöglicht den Spielzug des Tages.

Tennessee braucht nur noch zwei Yards in die Endzone, Quarterback Ryan Tannehill steht wie gewöhnlich hinter dem Center, bis auf einen Wide Receiver stehen alle Spieler eng nebeneinander, im Backfield wartet "King Henry" auf seinen Einsatz. Als Tannehill in einer sogenannten Motion plötzlich seinen ursprünglichen Platz verlässt und sich nahe der Sideline als Wide Receiver aufstellt, nimmt Henry seinen Platz als Quarterback ein. Damit deutet sich an, was alle vermuten: Der "King" wird den Snap fangen und selbst in die Endzone laufen. Wollen die Bengals Henry stoppen, müssen sie alle Verteidiger sofort nach vorne schicken - und genau das nutzen die Titans aus: Henry täuscht kurz einen Lauf an, ein Tight End löst sich unbemerkt aus der O-Line, läuft völlig frei in die Endzone und Derrick Henry wirft unbedrängt einen Touchdown-Pass. Damit hat offenbar niemand gerechnet – auch nicht die verblüfft schauenden Bengals. 

Am Ende gewinnen die Titans verdient mit 27:3 gegen Cincinnati, die sich nach drei Niederlagen in einer Abwärtsspirale befinden. Das ist allerdings auch wenig verwunderlich, wenn sogar der gegnerische Runningback mehr Touchdown-Pässe wirft als Bengals-Quarterback Joe Burrow. 

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