Nach zwei olympischen Bronzemedaillen haben die Fußball-Weltmeisterinnen "Gold" im Visier. Während die Männer das Peking-Ticket verpasst haben, gehen die deutschen Frauen elf Monate nach dem Siegeszug bei der Weltmeisterschaft bei den Olympischen Spielen in China als Favorit ins Rennen.
Allerdings wird es ein steiniger Weg bis zum angestrebten Endspiel am 21. August in Peking. Denn die Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat bei der Auslosung des Turniers, das erstmals mit 12 Teams ausgetragen wird, eine "Hammer-Gruppe" erwischt. Schon zum Auftakt am 6. August kommt es in Shenyang zur Neuauflage des WM-Finals gegen Brasilien. Die Südamerikanerinnen brennen drauf, sich für das 0:2 zu revanchieren.
Zuversicht trotz Todesgruppe
Auch in den weiteren Vorrunden-Partien gegen Nigeria (9.8.) und Nordkorea (12.8.) hat die Elf von Silvia Neid hochkarätige Gegner "Natürlich ist das eine sehr schwere Gruppe. Aber die anderen sind auch nicht begeistert, dass sie gegen uns antreten müssen", sagt die Bundestrainerin. Abwehrspielerin Annike Krahn nimmt es ebenfalls wie es kommt: "Ich hätte Brasilien lieber im zweiten Spiel gehabt. Aber so wissen wir gleich, wo wir stehen."
Personell standen frühzeitig zwei Entscheidungen fest: Zwar hatte Neid vier Torhüterinnen in den vorläufigen Kader geholt, doch nach dem Rücktritt von Silke Rottenberg hatte sie sich schon für Nadine Angerer als Nummer eins und ihre Vertreterin Ursula Holl entschieden. Die jungen Alisa Vetterlein (Sindelfingen) und Lisa Weiß (Essen) absolvierten nur einen Schnupperkurs beim A-Team.
Lingor vor letztem großen Tunier
Am liebsten mit der Goldmedaille um den Hals würde Renate Lingor ihre großartige Karriere beenden. Nach ihrer im DFB-Pokalfinale erlittenen Schultereckgelenk-Sprengung ist die Frankfurterin laut Neid "voll im Soll".