Einskunstlaufpaar Savchenko/Szolkowy Das große Ziel heißt Gold

Das deutsche Weltmeisterpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy gilt als großer Favorit auf die Goldmedaille im Eiskunstlauf. Allerdings ist die Konkurrenz so stark wie seit Jahren nicht.

Das Projekt Gold soll die Krönung der Karriere der Doppel-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy werden. Die Chemnitzer Paarläufer wollen am 15. Februar ganz oben auf dem Treppchen im Pacific Coliseum von Vancouver stehen. Doch auf dem Weg dorthin müssen die dreimaligen Europameister in dieser Saison einige Steine aus dem Weg räumen. Wegen der jüngsten Grippe der 25 Jahre alten gebürtigen Ukrainerin, bei der in mehreren Bluttests kein akutes Pfeiffer'sches Drüsenfieber nachgewiesen wurde, musste das Paar von Trainer Ingo Steuer sein Übungspensum deutlich reduzieren. "Sie verfolgen ihr großes Ziel um jeden Preis, aber sie müssen bei Olympia fehlerfrei laufen", sagt Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU).

Die Konkurrenz um die Rückkehrer und Ex-Weltmeister Shen Xue/Zhao Hongbo aus China ist so stark wie seit Jahren nicht. Die Preisrichter waren den Asiaten bei den vergangenen Wettbewerben zudem äußerst gewogen. "Es wird ein sehr sportlicher Kampf", weiß Treitz. Die letzte olympische Eiskunstlauf-Medaille holte Steuer zusammen mit Mandy Wötzel, als sie 1998 in Nagano Bronze erkämpften. "Wenn Aljona und Robin ihre Leistung bringen, ist alles möglich", sagt Steuer, der für den Erfolg sogar mitten in der Saison noch die Kür umbaute. Begleitet werden Savchenko/Szolkowy von Maylin Hausch/Daniel Wende (Oberstdorf/Essen), die an die Top Ten heranlaufen könnten.

Komplettes Team am Start


Davon träumt auch Rückkehrer Stefan Lindemann, der nach dem blamablen Platz 21 vor vier Jahren in Turin seine Karriere mit 29 Jahren stilvoll beenden möchte. "Die Stabilität ist bei ihm größer geworden. Wenn er seine dreifachen Axel gut springt, sollte er an die Topgruppe heranlaufen", fordert Treitz von dem Erfurter. Mit den wieder in den Wettkampfsport zurückgekehrten Olympiasieger Jewgeni Pluschenko (Russland) und Ex-Weltmeister Stephane Lambiel (Schweiz) wird das Feld exzellent besetzt sein.

Erstmals seit der Wiedervereinigung geht die DEU mit einem kompletten Team bei Olympischen Spielen an den Start. Die erfrischende 16-jährige Sarah Hecken in der Mannschaft der acht Eiskunstläufer soll eine gute Premiere hinlegen. An vordere Plätze zu denken, wäre vermessen. "Ich mache mir keine großen Gedanken über Druck, meine Stärken sind die Sprünge und die Nerven", sagt die Mannheimerin keck. Ihr erstes gemeinsames Training mit Weltmeisterin Kim Yu-Na anlässlich ihres ersten Grand Prix hat sie motiviert, nicht abgeschreckt. Die 19-Jährige gilt als Topfavoritin für Vancouver. Nur eine Nebenrolle werden die Eistanzgeschwister Christina und William Beier (Oberstdorf) spielen, die ihre olympische Premiere geben.

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Britta Körber/DPA

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