Sieben Olympia-Athleten aus Kamerun werden verzweifelt gesucht. Sie sind verschwunden, scheinbar haben sie das Weite gesucht. Fünf Boxer, ein Schwimmer und eine Fußball-Torhüterin verließen in den vergangen Tagen unbemerkt das Olympische Dorf. "Zuerst waren es nur Gerüchte, aber jetzt ist es offiziell", sagte Kameruns Delegationsleiter David Ojong, "sie sind fort."
Als erste hatte sich Torhüterin Drusille Ngako aus dem Staub gemacht. Ein paar Tage später sei dann der Schwimmer Paul Ekane Edingue mit seinen Siebensachen gefolgt, berichtet die britische BBC. Am Sonntag verabschiedeten sich dann auch noch fünf Boxer, wie das Sportministerium Kameruns am Montagabend berichtete.
Es wird vermutet, dass die Sportler aus wirtschaftlichen Gründen in Europa bleiben wollen. Ihr Heimatland Kamerun ist eines der ärmsten Länder der Welt.
Schon häufiger sind Sportler bei Großveranstaltungen verschwunden. Auch aus Kamerun: Erst im letzten Jahr verschwanden zwei 16-jähirge Athleten, nachdem sie ihre Wettkämpfe bei den Jugend-Commonwealth-Spielen beendet hatten.
Einer der kuriosesten Fälle war sicherlich das Verschwinden des vermeintlichen Handball-Nationalteams aus Sri Lanka, dessen Spieler sich 2004 nach einer Testspieltour durch Deutschland absetzten. Später hatte der Sportverband Sri-Lankas gar erklärt, überhaupt kein Handballnationalteam zu besitzen.