Nach ihrer Disqualifikation im olympischen Mixed-Wettbewerb hat Skispringerin Katharina Althaus ihre Enttäuschung auch in den sozialen Netzwerken geäußert. "160 Weltcup-Starts, fünf Weltmeisterschaften, drei Olympische Spiele: Und jetzt bin ich zum ersten Mal disqualifiziert worden. Mein Herz ist gebrochen", schrieb die 25 Jahre Althaus in der Nacht zum Dienstag bei Instagram.
Die anderen Helden – Athleten, die den olympischen Traum lebten

Wegen eines zu großen Anzugs war ihr Sprung in Zhangjiakou am Montag nicht gewertet worden. Mixed-Weltmeister Deutschland schied deshalb nach einem Durchgang aus. In einer ersten Reaktion hatte sie am Montag den Weltverband Fis attackiert: "Sie haben damit das Damen-Skispringen zerstört. Unsere Namen stehen jetzt alle da und wir haben die Arschkarte gezogen. Damit macht man Nationen kaputt, Förderungen und den ganzen Sport unfair." Neben Althaus waren vier weitere Springerinnen anderer Nationen wegen ihrer Anzüge disqualifiziert worden.
Das Sprungquartett Althaus, Selina Freitag, Constantin Schmid und Karl Geiger ließ nach Ende des enttäuschenden Wettkampfs ein Foto machen, wie sie geschlossen und Arm in Arm Richtung Olympia-Anlage blicken. Geiger schrieb: "Wir halten zusammen, egal was kommt." In den Jahren 2015, 2017, 2019 und 2021 hatte das deutsche Mixed jeweils den WM-Titel gewonnen. Diesmal setzte sich Favorit Slowenien durch und wurde Olympiasieger.
Ex-Bundestrainer: "Das war ein Desaster für unsere Sportart"
Unterdessen hat der frühere Frauen-Bundestrainer Andi Bauer heftige Kritik am Internationalen Skiverband (Fis) geäußert. "Das ist ein Desaster für unsere Sportart", sagte das heutige Mitglied der Materialkommission und des Sprungkomitees der Fis in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag). Es seien vier Weltklasse-Athletinnen vor einem Millionenpublikum regelrecht vorgeführt worden. "So darf sich eine Sportart auf der weltgrößten Bühne des Sports nicht präsentieren. Das war ein Skandal", rügte Bauer die Verantwortlichen." Weinend und völlig aufgelöst im Zielraum zu kauern – solche Bilder haben die Athletinnen nicht verdient. Und unsere Sportart auch nicht. Das war ein riesengroßer Imageverlust", befand Bauer.
Der 58-Jährige, der in seiner Zeit als Bundestrainer von 2011 bis 2021 mit den deutschen Skispringerinnen viele Triumphe gefeiert hatte, forderte nun Konsequenzen. "Wird die Messmethode verändert, muss man Teams und Trainer darüber vorher informieren. Wenn ich bei Olympischen Spielen so viele Athletinnen disqualifiziere und der Willkür aussetze, dann habe ich im Vorfeld meinen Job nicht richtig gemacht. In Zukunft darf so etwas nie wieder geschehen", sagte Bauer.