Die Olympiasiegerin aus Berlin setzte sich zwar dank eines tollen Endspurts im direkten Duell über 5000 Meter gegen Serien-Siegerin Cindy Klassen durch, musste aber am Ende Clara Hughes (beide Kanada, 6:56,45) vorbei ziehen lassen und wurde in 6:57,33 Minuten Zweite.
"Natürlich ist es ein bisschen ärgerlich, dass es nicht zum Sieg gereicht hat, aber ich kann Platz eins nicht abonnieren. Ich hoffe, bei Olympia ist das Ergebnis wieder andersherum", sagte Claudia Pechstein, die noch mit den Nachwirkungen einer Erkältung zu kämpfen hat und daher am Sonntag nicht im deutschen Team zur Mannschafts- Verfolgung antritt. "Nach zehn Tagen Trainingsausfall fehlt Claudia noch etwas die Stabilität, zwei Runden vor Schluss hat sie viel Zeit verloren. Aber der Schluss-Spurt war wieder klasse. Für Olympia ist alles drin", sagte ihr Coach Joachim Franke.
Kein Platz auf dem Treppchen für Anni Friesinger
Auch Anni Friesinger, die als Weltmeisterin über 5000 Meter Vierte wurde, verzichtet auf den Team-Wettbewerb, um die Belastungen zu minimieren. Daher wird am Sonntag ein Erfurter Trio mit Sabine Völker, Daniela Anschütz und Katrin Kalex Deutschland im Team-Rennen vertreten. "Ich wollte gern aufs Stockerl. Aber dennoch war es ein Super-Einstand auf den 5000 Metern", sagte Anni Friesinger und fügte hinzu: "Ich sehe das Rennen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Zum einen war ich knapp dran an meiner persönlichen Bestzeit aus dem Olympia-Rennen. Zum anderen ist es schade, wenn man so knapp das Podest verpasst. Mit einer stärkeren Gegnerin wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen".
Daniela Anschütz verbesserte mit 7:04,11 ihre persönliche Bestzeit gleich um 3,59 Sekunden und wurde Achte. Alle drei deutschen Top- Läuferinnen haben sich damit auf Anhieb die Olympia-Tickets für Turin auf dieser Strecke gesichert.
Im 1500-m-Rennen der Herren kam Christian Breuer in 1:47,78 Minuten auf Rang elf zu seiner besten Weltcup-Platzierung seit fast vier Jahren. Als einziger der deutschen Herren hat er nach den Rängen 12 und 13 bei den Rennen in Calgary und Salt Lake City bereits das Olympia-Ticket sicher. "Ich bin sehr zufrieden. Die Zeiten sind in diesem Jahr explodiert, da darf man sich nicht verrückt machen lassen", sagte der deutsche Meister aus Grefrath. "Die Tendenz ist ganz klar steigend", bestätigte auch sein Coach Jan Coopmans.
Seinen ersten Weltcup-Erfolg landete der Niederländer Simon Kuipers in Bahnrekordzeit von 1:45,39. Wütend über die überraschende Niederlage präsentierte sich hingegen Weltrekordler Chad Hedrick, der in 1:45,54 die vorgelegte Zeit von Kuipers knapp verfehlte und Zweiter wurde. Der Amerikaner führt aber das Gesamtklassement nach drei Rennen weiter an.
Frits Klever/DPA