Magdalena Neuner, Dirk Nowitzki und der deutsche Fußball-Meister Borussia Dortmund sind die Sportler des Jahres 2011. Auf ihrer Abschiedstour, die sie zurück in ein normales Leben abseits der Sportbühne führen soll, stand Neuner erst einmal wieder im Rampenlicht. Nach 2007 gewann die 24-Jährige, die im kommenden Frühjahr ihre große Karriere nach der Heim-WM in Ruhpolding beenden will, schon zum zweiten Mal.
Es ist der Lohn für eine weitere großartige Weltmeisterschaft, die ihr im vergangenen März im russischen Khanty-Mansiysk die WM-Siege acht bis zehn bescherte und sie zur Rekord-Titelträgerin machte. Mit 4260 Punkten lag Neuner deutlich vor dem neuen deutschen Tennis-Star Andrea Petkovic (2002) und Vorjahressiegerin Maria Höfl-Riesch (1849). Die alpine Frontfrau gewann den Gesamt-Weltcup und bei der Ski-WM zweimal Bronze.
Petkovic ganz weit vorne
Dass die eloquente Petkovic so weit vorne lag, zeigt, auf welche Qualitäten der Veranstalter Internationale Sport-Korrespondenz (ISK) neben Titeln Wert legt: Persönlichkeit und Auftreten. Denn der Darmstädterin fehlen trotz ihres Vormarschs in die Top-Ten der Welt noch die ganz großen Erfolge. So sagte Petko im Vorfeld der Ehrung auf die Frage, ob sie eine Siegchance habe: "Ich hoffe nicht. Ich glaube, andere hätten die Wahl mehr verdient als ich."
Ähnlich war es früher bei Nowitzki. Er wäre wohl schon längst einmal gewählt worden, hätte ihm nicht der sportliche Triumph gefehlt. Nun aber gewann er mit den Dallas Mavericks den langersehnten Titel in der NBA - dagegen kam selbst Sebastian Vettel als jüngster zweifacher Formel-1-Weltmeister, der 2010 ganz vorne gelegen hatte, nicht an.
Vettel knapp geschlagen
Mit 3868 Punkten setzte sich Nowitzki knapp vor dem Heppenheimer (3503) und deutlich vor Timo Boll (1565) durch, der die EM-Titel 14 und 15 holte. In den vergangenen Jahren war Boll schon dreimal Zweiter und einmal Dritter gewesen. Nowitzki ist damit der erste Mannschaftssportler bei der seit 1947 durchgeführten Wahl, der die Einzelwertung für sich entschied. Mit dem Basketball-Nationalteam gewann er 2005 bereits in der Kategorie Mannschaft des Jahres.
An Dortmund führt kein Weg vorbei
Doch dieses Mal hieß es dort wieder: Fußball schlägt den Rest. So stand Borussia Dortmund zum dritten Mal nach 1957 und 1995 ganz oben, als der BVB ebenfalls deutscher Meister war. Mit ihrem jugendlichen Elan spielte sich die Elf von Kulttrainer Jürgen Klopp trotz der unglücklichen Champions-League-Auftritte in die Herzen der Fans.
Mit 3409 Zählern lagen die BVB-Jungs um Superstar Mario Götze vor der Fußball-Nationalmannschaft (2684). Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw hatte im Vorjahr gewonnen und wurde nun für ihre grandiose EM-Qualifikation belohnt. Das Nachsehen blieb einmal mehr dem Deutschland-Achter der Ruderer (2406), der trotz des dritten WM-Titels in Serie "nur" Dritter wurde. Klappt es dann 2012, falls in London olympisches Gold dazukommen sollte?
Der Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport ging an die 12-fache Paralympics-Siegerin im Ski-Langlauf und Biathlon, Verena Bentele.