Titelverteidiger Roger Federer musste hart kämpfen. Mit einiger Mühe setzte sich der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz am Mittwochabend (Ortszeit) 6:0, 6:3, 6:7 (6:8), 7:6 (8:6) gegen Robin Söderling durch. Es war sein 39. Sieg in Serie bei den US Open in New York. Der Schwede konnte im zwölften Vergleich wenigstens den zweiten Satzgewinn nach Halle 2005 verbuchen. Wie schon im Finale der French Open siegte der fünfmalige Serien-Champion und zog ins 22. Grand-Slam-Halbfinale nacheinander ein. "Für mich ist das einer der erstaunlichsten Rekorde", sagte der 15-malige Sieger bei einem der Major-Turniere.
Gegner wird wie im Vorjahr Novak Djokovic sein, gegen den er mit 8:4 Siegen in Führung liegt. Den am Ende angeschlagenen Haas-Bezwinger Fernando Verdasco aus Spanien bezwang der Serbe mit 7:6 (7:2), 1:6, 7:5, 6:2. Nach dem 3:05 Stunden dauernden Match, in dem der Spanier zwei Sätze lang mithalten konnte, darf der 22-Jährige Australian-Open-Sieger von 2008 weiter von der Rückkehr auf Platz zwei der Weltrangliste vor Rafael Nadal träumen. Dazu müsste er das Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows gewinnen - und der Spanier im Match gegen den Chilenen Fernando Gonzalez in er Nacht zum Freitag nicht das Halbfinale schaffen.
Tennis-Teenie Yanina Wickmayer ist derweil in ihr erstes Grand- Slam-Halbfinale gestürmt. Die 19-Jährige aus Deume in Belgien setzte sich am Mittwoch in New York gegen die Ukrainerin Katerina Bondarenko mit 7:5, 6:4 durch. Die Nummer 50 der Weltrangliste drehte dabei einen schon verlorenen zweiten Satz noch um und kämpfte sich trotz 1:5-Rückstands in die Runde der besten Vier. Dort wird am Freitag Caroline Wozniacki ihre Gegnerin sein. Die 19-Jährige aus Dänemark beendet den Höhenflug der 17-jährigen Amerikanerin Melanie Oudin, die nach ihrem ersten Grand-Slam-Viertelfinale ausschied.
"Sorry, dass ich gegen Melanie gewonnen habe. Hoffentlich seid ihr im nächsten Match auf meiner Seite", rief Caroline Wozniacki nach dem 6:2, 6:2-Sieg den 24.000 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe Stadion zu. In der Weltrangliste hat sie sich um einen Platz auf Position sieben verbessert. Oudin bedankte sich bei ihren Fans: «Ihr habt mich durch so viele Matches getragen, ich weiß das zu schätzen.»
"Mir ist es völlig egal, wer die Gegnerin sein wird", sagte Yanina Wickmayer, die Wozniacki noch nicht kennt. Deshalb fuhr sie in ihr Hotel, wo sie das Match der Dänin verfolgte. Nun werde sie sich mit ihrem Vater und Trainer Marc Wickmayer einen Plan zurechtlegen. Durch den Sieg der aktuell besten belgischen Tennisspielerin ist sogar ein Endspiel zweier "Flandern-Meisjes" gegen Kim Clijsters möglich.
