Erst beklagte Maria Höfl-Riesch einen "richtigen Reizhusten", dann kam im Flutlicht von Zagreb das vorzeitige Aus. Trotz körperlicher Schwächung kämpfte sich die Skirennfahrerin aus Partenkirchen an den Start - belohnt wurde das Engagement beim Slalom auf der Sljeme-Piste nicht. Der Sieg ging wieder einmal an die Österreicherin Marlies Schild.
Es war der 34. Weltcup-Erfolg, der 32. im Slalom, der fünfte im Torlauf in Serie. Sie siegte vor der Slowenin Tina Maze und der Österreicherin Michaela Kirchgasser. Durch das Aus von Höfl-Riesch bleibt das deutsche Torlauf-Team wie zuletzt in Courchevel 2010 ohne Top-10-Ergebnis.
Top Ten verpasst
Als beste Deutsche kam Lena Dürr auf den zwölften Platz. Für Christina Geiger ("Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe") sprang nach Rang vier in Lienz vor der Jahreswende beim Flutlichtrennen in der kroatischen Hauptstadt der 15. Platz heraus. Fanny Chmelar landete auf dem 19. Rang. "Natürlich ist man immer enttäuscht, wenn man ausscheidet. Ich hab's versucht und wollte hier unbedingt starten", sagte Höfl-Riesch, die 2009 in Zagreb gewann.
Bereits vor Silvester plagte Höfl-Riesch ein "ziemlich tiefer Husten", zum Neujahrsauftakt mangelte es ihr auf dem Bärenberg vor den Toren der kroatischen Hauptstadt dann an gewohnter Spritzigkeit. "Es ist ein bisschen auf den Bronchien und auf der Lunge", sagte die 27-Jährige mit belegter Stimme unter dem lauten Tröten der Fans. "Das ist natürlich unangenehm und schwächt den Körper. Ich habe es nicht so gut weggesteckt, wie ich gedacht hätte."
Aber selbst bei bester Gesundheit müsste bei Höfl-Riesch alles zusammenpassen, um die überragende Schild zu verdrängen. Bereits im ersten Lauf lag sie - bei warmen Temperaturen auch begünstigt durch Startnummer zwei - knapp eine Sekunde vor der Konkurrenz und 1,40 Sekunden nach dem Finale.
Bei Schild läuft es von selbst
"So weit war ich noch nie vorne nach dem ersten Durchgang", schwärmte die Weltmeisterin, deren Dominanz auch Höfl-Riesch neidlos anerkannte: "Ich weiß, wie das ist, wenn alles wie von alleine geht. Da muss man nicht groß überlegen und fährt einfach drauf los und es funktioniert einfach." Schild gewann den 14. der vergangenen 19. Torläufe im Weltcup.
Lena Dürr konnte zuletzt mit zwei Laufbestzeiten Teilerfolge landen. In Zagreb reichte es nicht zum vierten Top-10-Ergebnis der Weltcup-Karriere. "Wenn es beim ersten Rennen klappt, dann gehst du mit Selbstvertrauen ins nächste", meinte die Europacupsiegerin von 2010. "Wenn du das nicht hast, denkst du eher drüber nach wie du fahren sollst. Ich denke gar nicht nach und fahre einfach drauf los."